2005-08-03 10:45:22

Iran: Internationale Sorge über neue nukleare Aktivitäten


Der Atomstreit mit dem Iran hat sich dramatisch zugespitzt. Das Land hat für diesen Mittwoch angekündigt, seine nuklearen Aktivitäten wiederaufzunehmen - in der Atomanlage von Isfahan. Sollte es tatsächlich soweit kommen, will die Europäische Union ihre Gespräche mit Teheran abbrechen. Wir haben mit dem iranischen Journalisten Ahmad Rafat gesprochen. Er sagt:
"Die Wiederaufnahme der nuklearen Aktivitäten ist im Moment nur eine partielle. Denn das Atomkraftwerk von Isfahan, das jetzt wieder ans Netz gehen soll, ist eine kleinere Anlage. Dagegen ist eine Wiederinbetriebnahme der Anlage von Natanz - wo Uranium angereichert werden kann - derzeit nicht geplant."
Die Verantwortlichen der Islamischen Republik Iran betonen immer wieder, es gehe ihnen ausschließlich um eine friedliche Nutzung der Atomenergie. Aber Ahmad Rafat betont:
"Ich persönlich habe nie an diese friedlichen Nutzungspläne geglaubt. Denn das iranische Nuklear-Programm ist noch vor der Revolution entstanden, zu Zeiten des Schah. Und es hatte schon damals keine zivile Zielsetzung. Und die hat es heute ebenso wenig. Denn der Iran braucht auf ziviler Ebene gar keine Atomenergie - Erdöl ist hier viel billger. Aber: der Iran ist umgeben von Atommächten - Pakistan, Israel, Indien und ehemaligen Sowjetrepubliken. Und jetzt will die Regierung ebenbürtig werden, am Tisch dieser Atomgrößen Platz nehmen. Was die Entwicklung der Atombobe angeht muss man sagen - die Gefahr besteht. Aber nicht sofort, die Forscher brauchen bestimmt sieben, acht Jahre dafür. "

Unterdessen hat in Teheran Präsident Mahmud Ahmadinedschad sein Amt

angetreten. Der als Hardliner geltende Ahmadinedschad war Ende Juni

in einer Stichwahl zum neuen Staatschef gewählt worden.

(dw/rv 03.08.05 hr)













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