Nach seinem Ferienaufenhalt im Aostatal hat Papst Benedikt XVI. heute seine wöchtenlichen
Generalaudienzen wieder aufgenommen. Per Hubschrauber ließ er sich von seiner Sommerresidenz
Castelgandolfo aus einfliegen - und begrüßte rund 8.000 Pilger in der vatikanischen
Audienzhalle. Unter Hinweis auf den Psalm 125 und ohne Bezug auf die jüngsten vatikanisch-israelischen
Verstimmungen bezeichnete der Papst Jerusalem als "Symbolstadt des Friedens und der
Heiligkeit". Besonders grüßte Benedikt eine Gruppe von 20 chinesischen Priestern -
Angehörigen der offiziellen "Vereinigung patriotischer Katholiken". In seiner Muttersprache
sagte er: "Liebe Brüder und Schwestern! Psalm 125, den wir zu Beginn dieser Audienz
vernommen haben, führt uns in den anschaulichen Bildern der Berge und Felsen die schützende
Treue Gottes vor Augen: Der gläubige Mensch kann stets auf Gottes Zusage bauen und
weiß sich in seiner Liebe geborgen. In dieser Gewißheit wendet er sich an den Herrn
mit der vertrauensvollen Bitte um das unschätzbare Geschenk des Friedens. Auf ihrem
Weg durch die Zeit teilen die Christen die Nöte und Ängste aller Menschen und sind
denselben Bedrohungen ausgesetzt. Nicht selten werden wir auch wegen unserer Überzeugungen
belächelt und stoßen auf das Unverständnis der Welt. Doch mit Paulus, Augustinus und
vielen anderen Glaubenszeugen wissen wir, daß Christus unser Friede ist (vgl. Eph
2,14). Wer auf seinen Wegen geht, wird Gottes Güte erfahren und kann aus der Kraft
des Glaubens auch anderen Geborgenheit und Zuversicht schenken. Einen frohen Gruß
richte ich an die Pilger aus den Ländern deutscher Sprache. Gott ist der Fels, der
uns festen Halt schenkt, selbst wenn in unserer Welt oder im eigenen Leben manches
ins Wanken gerät. Bleibt standhaft im Glauben und in der Liebe und bringt Eure Sorgen
und Mühen vertrauensvoll vor den Herrn. Er begleitet Euch mit seinem Frieden. Euch
allen wünsche ich eine gute und erholsame Ferienzeit! (rv/kna 03.08.05 hr)