Papst Benedikt XVI. sieht derzeit keinen "Krieg der Zivilisationen" im Gang. Das sagte
er in ein paar Bemerkungen zu Journalisten an seinem Urlaubsort Les Combes im italienischen
Aostatal. "Terrorismus ist irrational - es gibt keinen Zusammenstoß der Kulturen",
so der Papst wörtlich. "Das sind kleine Gruppen von Fanatikern", meinte er mit Blick
auf die Londoner Attentäter. Seine Äußerungen kamen gestern kurz nach der Ankündigung
des Vatikans, dass der Papst im August in Köln auch Islamvertreter treffen will. Manche
Beobachter glauben, dass er dieses Treffen unter dem Eindruck der Londoner Anschläge
noch mit ins Programm aufgenommen hat. "Der Dialog zwischen den drei monotheistischen
Religionen ist wichtig", so der Papst gestern weiter. "Er kann zum Frieden beitragen."
Die drei monotheistischen Religionen sind Judentum, Christentum und Islam. Von seinen
Begegnungen mit Religionsvertretern in Köln verspricht sich Benedikt viel. "Das wird
einen großen Sinn haben", so sagte er den Journalisten, "dieser dreifache Dialog der
Religionen, die Abraham als ihren gemeinsamen Vater im Glauben sehen. Ein Alarmschrei,
auch eine Einladung, den Terrorismus aufzugeben." Man könne nur beten, dass der gute
Wille in aller Welt gestärkt werde. "Hoffen wir, dass er stärker sein wird als all
die Gewalt. Stärken wir diesen Willen noch mehr, der so deutlich sichtbar ist." (ansa/rv)