Vor sommerlicher Bergkulisse und Tausenden von Pilgern hat Benedikt XVI. heute Mittag
den Angelus gebetet. Beim einzigen öffentlichen Auftritt während seiner Ferien im
Aosta-Tal zeigte sich der Papst sichtlich gelöst und guter Laune. Er begrüßte viele
Gläubige persönlich und segnete vor allem Kinder und Behinderte. Er verbringe seine
Ferien in der herrlichen Bergwelt, so Benedikt, und erinnere sich dabei auch an seinen
geliebten Vorgänger. Dieser Urlaub sei nach den ersten Monaten in seinem "anspruchsvollen
Hirtenamt" wahrhaft ein "Geschenk Gottes", so der Papst. "Die Ferien sind Tage,
in denen man sich mehr als sonst dem Gebet widmen kann, in denen man lesen und die
grundlegenden Dinge des Lebens meditieren kann - im heiteren Umfeld der Familie und
von Menschen, die einem wertvoll sind. Die Ferien bieten die einzigartige Möglichkeit,
innezuhalten vor dem beeindruckenden Schauspiel der Natur, dem zauberhaften "Buch",
das allen, groß wie klein, gegeben ist. Im Kontakt mit der Natur findet der Mensch
seine Bestimmung wieder, er entdeckt sich neu als Kreatur, klein, aber gleichzeitig
einzigartig, offen für Gott, denn sein Inneres öffnet sich für die Unendlichkeit.
Dabei öffne er sich sozusagen auf natürliche Art und Weise man zum Lob und zum Gebet." Benedikt
bedankte sich vor allem beim Bischof von Aosta und den Salesianern, auf deren Areal
das Urlaubs-Chalet steht, aber auch bei den politischen Vertretern und den Sicherheitskräften
für die diskrete und gleichzeitig großzügige Vorbereitung des Urlaubs. Ein besonderer
Gruß galt auch den Jugendlichen, die ins Aostatal gekommen waren. Benedikt lud sie
herzlich zum Weltjugendtag nach Köln ein. Auf deutsch sagte der Papst: "Herzlich
grüße ich die deutschsprachigen Besucher hier im Aosta-Tal. Stille und Ruhe helfen
uns, die Stimme Gottes zu vernehmen. Euch allen wünsche ich einen gesegneten Sonntag
sowie Stärkung für Leib und Seele." (rv 17.07.05 bp)