Walter Mixa ist neuer Bischof von Augsburg. Papst Benedikt XVI. hat den bisherigen
Bischof von Eichstätt und deutschen Militärbischof zum Nachfolger von Bischof Viktor
Josef Dammertz ernannt. Das wurde heute zeitgleich in Augsburg und Rom bekannt gegeben.
Der Ernennung kommt einige Bedeutung zu, da der Bischofsstuhl bereits seit dreizehn
Monaten vakant war. In die Zeit fielen der Tod von Papst Johannes Paul II. und die
Wahl von Benedikt XVI. Außerdem ist es die erste Ernennung eines Bischofs in Deutschland
durch Papst Benedikt - noch dazu in Augsburg, einer ehemaligen Sufragandiözese des
Münchener Erzbischofs Ratzinger. Bischof Walter Mixa sagt, in ihm persönlich rufe
die Ernennung zwei ganz unterschiedliche Empfindungen hervor: "Die eine Empfindung
ist einfach die, dass ich hier in Eichstätt sehr gern Bischof war und dass ich auch
mit dem Klerus, mit dem größten Teil des Klerus, wirklich eine gute, brüderliche Beziehung
hatte und - soweit ich das beurteilen kann - auch eine große Akzeptanz von seiten
der Gläubigen, die sehr, sehr traurig sind, dass ich jetzt von hier weggehe. Dann
war mir natürlich die einzige katholische Universität im deutschsprachigen Raum ein
Herzensanliegen, und ich habe dafür in den vergangenen Jahren sehr viel tun und auch
kämpfen müssen. Wenn ich jetzt zurückgehe in die Diözese, in der ich alle Weihen erhalten
habe, dann bin ich eben auch bereit, im Gehorsam diesen Weg zu gehen, wie der heilige
Willibald dem damaligen Papst gesagt hat: Wohin du mich sendest, dorthin gehe ich.
Mit Gottes Hilfe werden wir's schon packen und recht machen." Die Diözese Augsburg
ist von der Katholikenzahl her etwa drei mal so groß wie das Bistum Eichstätt. Trotzdem,
sagt Bischof Mixa, wird er das Amt als Militärbischof behalten: "Und zwar aus
dem Grund, weil die Diözese Augsburg zwei Weihbischöfe hat. Ich habe bis jetzt keinen
Weihbischof für mich erbeten gehabt in meiner Eigenschaft als Militärbischof, den
ich sicher bekommen hätte. Ich behalte das Amt auch deshalb bei, weil ich als Militärbischof
zum einen hervorragende Mitarbeiter habe an meiner bischöflichen Militärkurie in Berlin;
und zum anderen weil ich hier mit jungen Leuten und auch mit älteren ins Gespräch
komme, die teilweise von der Kirche weg sind, die gar nicht getauft sind, mit denen
ich aber immer wieder in ein ganz gutes Gespräch komme. Ich treffe dort immer wieder
auf Leute, die wir in unseren Pfarrgemeinden und Bistümern so nicht mehr zu Gesicht
bekommen." Walter Mixa wurde 1941 in Oberschlesien geboren und ist 1945 mit
seiner Familie nach Heidenheim an der Brenz ausgewandert. 1970 wurde er in Dillingen
an der Donau zum Priester geweiht und war 21 Jahre lang Pfarrer in Schrobenhausen,
bevor er 1996 von Johannes Paul II. zum Bischof von Eichstätt ernannt wurde. Seit
2000 ist er auch katholischer Militärbischof in Deutschland. Drei Dinge seien es,
so Bischof Mixa, die für ihn als Bischof von Augsburg besonders wichtig sein werden: "Mir
erscheint es für heute in der gesamten Kirche sehr wichtig, dass wir uns neu und verstärkt
einsetzen für Ehe und Familie; das heißt, jungen Menschen den Wert der Ehe und der
Familie, nicht zuletzt auch des Ehesakramentes, in einer anschaulichen und klaren
Weise nahezubringen. Den zweiten Schwerpunkt sehe ich darin, vor allen Dingen auch
Leute, die nicht so nahe zur Kirche stehen, die auch ihre Zweifel oder Anfragen haben,
durch gute Gespräche, überzeugende Argumente wieder von der Kraft unseres Glaubens
zu überzeugen. Und mein dritter Schwerpunkt wird der sein, dass ich mich wirklich
kümmern werde mit Liebe und auch werbend um gute, überzeugte, auch intelligente, aber
auch fromme Priester- und Ordensberufe." Die Amtseinführung von Bischof Mixa
wird voraussichtlich am 1. Oktober stattfinden. (rv 16. 7. 05 lw)