Papst Benedikt XVI. hat heute einen eindringlichen Appell an die Attentäter von London
gerichtet. Beim Angelusgebet gedachte er erneut der Opfer der Anschläge vom vergangenen
Donnerstag. Die Gläubigen sollten aber nicht nur für sie und die Hinterbliebenen beten,
mahnte er vor mehreren Zigtausend Anwesenden auf dem Petersplatz: "Wir spüren alle
tiefen Schmerz über die schrecklichen Attentate von London. Wir beten für die Getöteten,
für die Verletzten und ihre Angehörigen. Aber wir beten auch für die Attentäter: Möge
der Herr ihre Herzen anrühren. Wer Hass schürt und abstoßende Terrorakte durchführt,
dem sage ich: Gott liebt das Leben, das er geschaffen hat, nicht den Tod. Haltet ein,
im Namen Gottes!" Die Christen warnte Benedikt beim Angelusgebet davor, ihren
Glauben zu leicht zu nehmen: "Wenn der Gläubige in eine tiefe Beziehung zu Gott tritt,
kann er sich nicht damit abgeben, ein mittelmäßiges Leben im Zeichen einer minimalistischen
Ethik und einer oberflächlichen Religiosität zu führen." Morgen fliegt der Papst
für einen zehntätigen Urlaub ins Aosta-Tal, auf den Spuren von Johannes Paul II.,
der über viele Jahre im gleichen Ort Introd seine Ferien verbrachte. (rv)