Kurz vor dem Start des sogenannten G8-Gipfels in Schottland hat der Erzbischof von
Edinburgh, Kardinal Keith O`Brien, die reichen Industrienationen und Rußland scharf
kritisiert. Gegenüber Radio Vatikan meinte der schottische Oberhirte: "Die Verantwortlichen
der G8-Staaten haben den unterentwickelten Staaten gegenüber ihre grundlegenden Versprechen
nicht gehalten - diese stehen heute also oft vor einem enormen Schuldenberg. Unsere
erste Frage an die G8-Führer ist deshalb: Wann wollt ihr denn endlich eure Versprechen
halten, die ihr vor den Völkern der Welt abgegeben habt? Zweitens sollten wir endlich
auch mal ernsthaft die Rolle überdenken, die die reichen Länder heute den armen gegenüber
spielen. Im Evangelium gibt es diese schöne Passage, dass Jesus den Großen und Schlauen
rät, wie die Kinder zu werden. Als einfache Leute können wir, wenn wir auf das Unrecht
in der Welt schauen, nur sagen: Es ist ungerecht, dass die reichen Länder so viel
haben, während viele andere in der Welt nur so wenig oder nichts haben. Darum sagen
wir unseren Politikern: "Laßt euch doch mal von euren Experten andere Projekte ausarbeiten,
die die Ressourcen der Welt gerecht teilen zwischen reichen und armen Ländern!" (rv
06.05.07 sk)