Eine Sondergesandte des UNO-Generalsekretärs Kofi Annan ist in der simbabwischen Hauptstadt
Harare eingetroffen. Dort soll die Tansanierin Anna Tibaijuka in den nächsten Tagen
die "Säuberungsaktionen" des Regimes in Baracken-Vorstädten untersuchen. Bei den Abriß-Aktionen
sind nach Schätzungen etwa anderthalb Millionen Menschen mitten im Winter obdachlos
geworden. Beobachter sprechen von einer Strafaktion gegen mutmaßliche Unterstützer
der Opposition. Ein Oppositionssprecher gibt an, dass die Abriß-Aktionen immer noch
weitergehen. Derzeit würden Slumhütten in der südlichen Grenzstadt Beitbridge niedergerissen. Der
Weltrat der Kirchen drängt das Regime von Simbabwe, mit den Aktionen aufzuhören. In
einer Erklärung in Genf spricht die "Kirchen-UNO" von einer "Apartheid-Operation gegen
die Armen" in Simbabwe. Die Regierung verliere durch ihr grausames Vorgehen das moralische
Recht, die Geschicke des Landes zu lenken. (ap 27.06.05 sk)