2005-06-25 14:21:19

Vatikan/Italien: Breites Echo auf Papstbesuch im Quirinal


Der Besuch von Papst Benedikt XVI. im Quirinalspalast gestern Vormittag hat breites Echo in der italienischen Öffentlichkeit gefunden. Nicht nur, dass es die große Nachricht in allen Fernseh- und Radio-Sendungen war, das ganze Ereignis wurde auch live im italienischen Fernsehen übertragen. Kurz nach dem Besuch kommentierten bereits erste Politiker den Besuch - im Zentrum der Äußerungen steht die Frage nach der Laizität des Staates, die in den Ansprachen von Papst Benedikt und Präsident Ciampi angeklungen waren. Aber auch die Frage nach den christlichen Wurzeln Europas. Der frühere EU-Kommissionspräsident und derzeitige Wahlkämpfer in Italien, Romano Prodi, sagt, die christlichen Wurzeln Europas und da auch Italiens seien unverzichtbar:
"Ich denke, die Wurzeln werden sie niemals vergessen! Ich zweifle daran nicht im geringsten! Ich habe mit großer Leidenschaft am Problem der Erwähnung der christlichen Wurzeln Europas in der EU-Verfassung gearbeitet. Und das war nur wegen der Tradition in der Vergangenheit einzelner Staaten nicht möglich."
Ein anderes Thema des Papstes in seiner Ansprache gestern Vormittag waren der Lebensschutz und die Familie gewesen. Auch hier gibt es natürlich breiteste Reaktionen - schließlich war die katholische Kirche wegen ihres Eintretens gegen das jüngste Referendum zur künstlichen Befruchtug in Italien von manch einer Seite scharf kritisiert worden. Das Thema Familie, das der Papst ansprach, ist in Europa gerade ein viel diskutiertes: Schließlich geht es in Spanien gerade um die Verabschiedung eines Gesetzes, das die so genannte Homo-Ehe einführen würde. Der Europapolitiker Rocco Buttiglione sagt auf die Ansprache des Papstes hin: Wir müssen die Familie, die auf die Ehe von Mann und Frau gegründet ist, verteidigen:
"Die Familie hat eine fundamentale soziale Bedeutung! Es geht darum, Kinder zur Welt zu bringen und sie zu erziehen. Andere Formen des Zusammenlebens haben diesen Auftrag nicht und können der Familie daher auch nicht gleichgestellt werden. Wenn man das macht, dann bedeutet das, dass man in der Gesellschaft die Klarheit über den Wert der Familie verdunkelt."
(rv 25. 6. 05 lw)







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