2005-06-23 15:07:29

Vatikan: Lajolo blickt optimistisch auf China


Der vatikanische "Außenminister" Giovanni Lajolo ist optimistisch bezüglich einer Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und China. Lajolo kehrt soeben von einer Reise aus Südostasien zurück - China besuchte er dabei allerdings nicht. Gegenüber Radio Vatikan sagte der Außenminister: "Die Wiederanknüpfung unserer diplomatischen Beziehungen zu China wird seit geraumer Zeit untersucht. Aus meiner Sicht bestehen keine unüberwindlichen Schwierigkeiten. Dennoch müssen wir Umsicht walten lassen, um einige unabdingbare Voraussetzungen auf beiden Seiten zu prüfen. Ich bin sicher, dass wir mit gutem Willen und freundschaftlichem Geist, von dem beide Seiten ja beseelt sind, zum Ziel gelangen."
Lajolo würdigte China als Land großartiger kultureller und philosophischer Traditionen. Darüber hinaus stellte er klar, dass ein Unterschied bestehe zwischen der Anerkennung einer Regierung und dem Bestehen diplomatischer Beziehungen. "Wenn wir von der Anerkennung eines Landes sprechen, müssen wir zunächst unterscheiden zwischen der Anerkennung der gesellschaftlichen Realitäten und der Regierung dieses Landes einerseits und den diplomatischen Beziehungen andererseits. Wie könnte man einen Staat mit einer Milliarde und 300 Millionen Menschen, wie China es ist, nicht anerkennen? Im Übrigen habe ich soeben Malyasia und Brunei besucht und bin dort sehr herzlich von Regierungsvertretern empfangen worden - ohne dass der Heilige Stuhl mit diesen Ländern diplomatische Beziehungen hätte."
China hatte für die Annäherung an den Heiligen Stuhl immer wieder Bedingungen gestellt. Eine davon war der Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und Taiwan, das von Festland-China als abtrünnige Provinz betrachtet wird.
(rv 23.06.05 gs)







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