Spanien: Kirche ist für Familien, nicht gegen Gays
Es war die größte Demonstration, die Spanien seit Jahrzehnten erlebt hat. Etwa eine
Million Menschen sind am Wochenende wegen des geplanten Gesetzes zur Homo-Ehe in Spanien
auf die Straße gegangen - je die Hälfe für beziehungsweise gegen den Ehe-Status für
gleichgeschlechtliche Partnerschaften und deren Recht auf Adoption. Doch das Gesetz
geht seinen Weg, morgen entscheidet der Senat, eine Mehrheit wird vorraussichtlich
für den Regierungsentwurf stimmen. Die katholische Kirche will niemanden diskriminieren,
beteuert der Pfarrer der deutschsprachigen Gemeinde in Madrid, Oswald Müller: "Die
Absicht der Kirche ist nicht gegen etwas gerichtet gewesen, sondern für den Schutz
der Familie, für den Schutz eines Kindes in seiner Erziehung und seiner Entwicklung.
In dieser Intention habe ich an der Demonstration teilgenommen. Ich bin nicht auf
die Straße gegangen, um gegen irgend jemanden eine Parole zu schwingen. Die vielen
Rechte und Pflichten, die Familien für den Staat und die Gesellschaft übernehmen,
die müssen auch irgendwie honoriert werden. Es geht hier darum, dass bestimmte Privilegien
für besondere Aufgaben nicht auch jemandem gegeben werden können, der diese Aufgaben
für den Staat und für die Gesellschaft nicht übernimmt."