2005-06-19 13:33:49

Polen: Kommunismus-Märtyrer selig


In Warschau ist erstmals ein polnischer Märtyrer des Kommunismus selig gesprochen worden. Der Primas von Polen, Kardinal Jozef Glemp, leitete am Sonntag als Bevollmächtigter des Papstes die Seligsprechungsfeier für den Pfarrer Wladyslaw Findysz (1907 - 1964) und zwei weitere polnischer Priester. Rund 80.000 Menschen feirten mit. Findysz wurde 1963 wegen seiner seelsorgerischen Aktivitäten zu zwei Jahren Haft verurteilt. Der damals bereits krebskranke Geistlichen erhielt keine medizinische Behandlung; nur ein Jahr später starb an den Folgen von Krankheit und schlechten Haftbedingungen.

Die Seligsprechungs-Feier bildete zugleich den Abschluss des nationalen Eucharistischen Kongresses. Auch daran erinnerte Papst Benedikt beim sonntäglichen Angelus:

"Ich hoffe, dass dieses bedeutende kirchliche Ereignis dazu beiträgt, den Geist der brüderlichen Versöhnung voranzutreiben. Er ist so notwendig für die Gemeinschaft der vielen am einen Tisch des Herrn."

Zusammen mit Findysz wurden die beiden Ordensgründer Ignacy Klopotowski (1866 - 1931) und Bronislaw Markiewicz (1842 - 1912) zur Ehre der Altäre erhoben. Kardinal Glemp verlas die dazu notwendigen päpstlichen Dekrete bei einem Gottesdienst auf dem Warschauer Pilsudski-Platz.Auf dem Pilsudski-Platz hatte Papst Johannes Paul II. im Jahr 1979 seine historische erste Polenreise begonnen, die entscheidend zum Sturz des Kommunismus beigetragen hatte. Im Juni 1999 sprach er an gleicher Stelle 108 Märtyrer der nationalsozialistischen Verfolgung selig.









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