2005-06-17 15:54:25

Vatikan: ÖRK-Präsident wirbt für gemeinsame Basisarbeit


347 Kirchen in 120 Ländern vertritt er - Samuel Kobia, Generalsekretär des Weltkirchenrats, kurz ÖRK. Die katholische Kirche hat Beobachterstatus im ÖRK, doch seit 40 Jahren gibt es eine gemeinsame Arbeitsgruppe. Der Methodist Samuel Kobia, gebürtiger Kenianer, hat diese Woche den Vatikan besucht - sozusagen der Antrittsbesuch bei Papst Benedikt. Dessen erste Ökumene-Bekenntnisse haben Kobia überzeugt:
"Ich möchte ganz klar zum Ausdruck bringen, ich möchte sagen, dass ich diese Position zutiefst schätze und anerkenne. Und ich möchte ihm gegenüber unterstreichen, dass wir wirklich bereit sind, daran mitzuarbeiten und zusammenzuarbeiten - für eine große Einheit zwischen Christentum und den Kirchen in der Welt."
Gerade in den Fragen von Glaube und Kirchenverfassung arbeiten die Kirchen eng zusammen. Kobia wünscht sich noch nähere Zusammenarbeit, zum Beispiel auch im Bereich "Gerechtigkeit und Frieden". Gerade in Afrika könnten die Kirchen gemeinsam hier noch mehr erreichen.
"Ich würde gerne eine ökumenische Evangelisierung angehen. Es gibt nämlich Situationen, zum Beispiel im Südsadan, wo verschiedene Konfessionen zusammenarbeiten, die katholische Kirche eingeschlossen. Das kann wirklich ein sehr konkretes Zeugnis sein, zum Beispiel auch für die Neubekehrten. Ökumene kann so wahrgenommen werden - als wirkliche Arbeit an der Basis."

Neben dem Generalsekretär gibt es im ÖRK acht Präsidenten aus verschiedenen Kontinenten und Bereichen. Einer ist der deutsche Eberhardt Renz, evangelischer Landesbischof in Württemberg. Sein Fazit beim Rombesuch:
"Wir haben jetzt zum Beispiel festgestellt, dass die Taufe ein ganz wichtiges Sakrament ist, das wir - weil wir so lange über das Abendmahl gesprochen haben - ein wenig vergessen haben. Es geht ja nicht darum, nur eine spirituelle Einheit zu wünschen, oder zu fordern, sondern es geht um die Frage, wie wir sie auch leben. Für mich ist ganz klar, dass die Einheit deshalb notwendig ist, weil wir sonst unsere Glaubwürdigkeit als Boten Jesu Christi, als Prediger des Evangeliums verlieren. Wie soll die Welt verstehen, wenn wir uns selbst streiten, dass das was wir sagen wollen auch Gewicht für alle anderen hat."
(rv 17.06.05 bp)







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