Im Iran wird morgen ein neuer Präsident gewählt. Das Ergebnis ist unsicher wie nie
zuvor bei einem persischen Urnengang. Beobachter glauben, dass viele Iraner resigniert
haben und gar nicht mehr zur Wahl gehen werden. Der iranische Journalist Caren Davidkhanian
sagt: "Die absehbare Wahlenthaltung hängt damit zusammen, dass die Wähler 1997 und
2001 ihrem Kandidaten Chatami eine große Mehrheit verschafft haben, dieser aber bei
den versprochenen Reformen nichts ausgerichtet hat. Außerdem hat letztes Jahr der
Wächterrat bei den Parlamentswahlen die Kandidaten des Reform-Lagers nicht zugelassen.
Die Leute haben also das Gefühl, dass sie keinen Einfluß auf den Gang der Dinge in
der Politik haben. Nach den Umfragen wollen nicht mehr als 30 Prozent der über 40
Millionen Wahlberechtigten überhaupt zu den Urnen hingehen." (rv 15.06.05 sk)