2005-06-14 12:41:39

Mexiko: Kirche befürchtet kolumbianische Verhältnisse


Allein in den ersten fünf Monaten dieses Jahres sind in Mexiko rund 550 Menschen der Gewalt im Drogenmilieu zum Opfer gefallen. Nach der Ermordung des erst neu ernannten Polizeichefs in der nordmexikanischen Grenzstadt Laredo fürchtet die Kirche jetzt kolumbianische Verhältnisse.
"Wenn die Drogenbosse schalten und walten können wie sie wollen, dann herrschen in Mexiko bald kolumbianische Verhältnisse." Der Vorsitzende der mexikanischen Bischofskonferenz, José Guadalupe Martin Rábago, wollte den Teufel nicht an die Wand malen. Doch sah er sich am Wochenende angesichts der eskalierenden Gewalt vor allem entlang der Grenze zu den Vereinigten Staaten nun schon zum vierten Mal in kurzer Zeit gezwungen, an die Politiker und die gesamte Öffentlichkeit zu appellieren, die Bedrohung endlich ernst zu nehmen. Immer mehr dirigieren die Drogenbarone das öffentliche Leben. Ihr Einfluss geht inzwischen soweit, dass sie unliebsame Inhaber öffentlicher Posten einfach aus dem Weg räumen. So wurde vergangene Woche der neu ernannte Polizeichef von Laredo ermordet. Der Primas der mexikanischen Kirche, Kardinal Norberto Rivera Carrera, warnte am Sonntag auch davor, sich von Statistiken blenden zu lassen. Er rief die gesamte Bevölkerung auf, ein Ambiente der Sicherheit zu schaffen.
Am Samstag startete die Regierung von Präsident Vicente Fox eine neue Initiative gegen die Gewalt. Unter dem Motto „Sicheres Mexiko“ sind die Ministerien des Inneren, der Verteidigung , der Marine und des Handels an der Aktion beteiligt.
(rv 14. 6. 05 tt)







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