2005-06-13 18:29:37

Italien: Bioethik-Referendum gescheitert


Das Bioethik-Referendum in Italien ist gescheitert. Die Mehrzahl der Wahlberechtigten folgte dem Aufruf der katholischen Kirche, sich nicht zu beteiligen, oder blieb den Urnen aus Desinteresse fern. Am Sonntag und Montag gaben nur 25 Prozent ihre Stimme ab. Erst ab einer Wahlbeteiligung von über fünfzig Prozent wäre die Volksabstimmung aber gültig gewesen. Die Bürger waren aufgerufen, u. a. über den Einsatz von Spendersamen bei künstlicher Befruchtung und das Verbot von Forschung an embryonalen Stammzellen zu entscheiden. Italiens Bischöfe und Kardinäle halten das Argument, Stammzellforschung könne Krankheiten heilen helfen und damit möglicherweise Leben retten ebenso wenig für stichhaltig wie der Ethiker Antonio Maria Baggio von der Päpstlichen Gregoriana-Universität: „Wissenschaftliche Forschung ist eine der höchsten menschlichen Aktivitäten. Ihre Bedeutung misst sich aber nicht nur an den Ergebnissen, sondern auch an der Art und Weise, wie sie sie erreicht. Wissenschaftliche Forschung ist nur dann wertvoll, wenn sie menschlich bleibt, wenn sie die Menschenwürde wahrt und menschliche Wesen nicht instrumentalisiert, um bestimmte Ergebnisse zu erzielen. Andernfalls wären auch die so genannten Ärzte und Forscher in den Konzentrationslagern der Nazis gerechtfertigt, die ihre Resultate auf bestialische Art erreichten.“
(rv 13.06.05 bg)







All the contents on this site are copyrighted ©.