2005-06-11 13:18:14

Sudan: Darfur-Friedensgespräche wieder aufgenommen


Nach sechsmonatiger Pause gibt es wieder Friedensgespräche für die Krisenregion Darfur im Westen des Sudans. Die sudanesische Regierung und zwei Rebellengruppen haben sich in Nigeria gestern erstmals wieder an einen Tisch gesetzt. Die Afrikanische Union vermittelt, unterstützt von NATO und Europäischer Union. Ohne Hilfe von Außen gibt es im Sudan keinen Frieden. Davon ist Stefano Squarcina, Mitarbeiter der Zeitschrift der Kombonimissionare, überzeugt:
"Auf regionaler Ebene gibt es keine Lösung für ein Kriegsende in Darfur. Deswegen ist es sehr wichtig, dass die Internationale Gemeinschaft mit ihren Mitteln einschreitet, um die Gesellschaft voranzubringen, um auf die Einhaltung der Menschrechte zu pochen. Die sudanesische Regierung hat das letzte Wort, um den Krieg in Darfur zu beenden."
Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hat unterdessen Ermittlungen gegen 51 Verdächtige aufgenommen, denen Menschenrechtsverletzungen in Darfur vorgeworfen werden. Die Terminüberschneidung ist kein Zufall, sagt Squarcina:
"Das Verfahren wurde eröffnet, um eine politische Lösung für die Situation in Darfur zu finden. Offensichtlich ist die Eröffnung dieses Strafgerichtsprozesses ein letztes politisches Druckmittel gegen die sudanesische Regierung."
Seit zwei Jahren tobt in Darfur ein blutiger Bürgerkrieg. Er hat bisher 180.000 Tote und zwei Millionen Flüchtlinge gefordert.
(rv 11.06.05 bp)







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