In irakischen Gefängnissen sind nach einem Bericht der Vereinten Nationen Tausende
Menschen widerrechtlich eingesperrt. Sie hätten weder einen Rechtsbeistand noch die
Möglichkeit, sich vor Gericht zu rechtfertigen, kritisierte UNO-Generalsekretär Kofi
Annan in seinem jüngsten Bericht zur Lage im Irak. Wenn Gefangene am Zugang zu Anwälten
und Gerichten gehindert werden, stelle dies
selbst zu Ausnahmezeiten einen
Verstoß gegen das Völkerrecht dar, warnte Annan. Das US-Militär wies die Vorwürfe
zurück. Entgegen den UNO-Anschuldigungen bekämen alle Häftlinge in irakischen Gefängnissenein
ordentliches Verfahren, hieß es in einer Stellungnahme. Der Fall jedes einzelnen Häftlings
werde geprüft. Nach dem UNO-Bericht lag die Gesamtzahl der Gefangenen in Irak im April
bei 10.000. Die Mehrheit, etwa 6.000 Häftlinge, befanden sich in Gewahrsam der multinationalen
Truppen unter US-Führung.