Der bisherige Präsident des Obersten Gerichts, Eduardo Rodriguez, ist der neue Präsident
des Andenstaates. Der Kongress nahm gestern Abend das Rücktrittsangebot von Staatspräsident
Carlos Mesa an. Rodriguez wurde in der Nacht auf Freitag zum neuen Staats- und Regierungschef
ernannt. Die Chefs der beiden Kammern des Parlaments hatten zuvor unter Druck von
Massenkundgebungen auf ihr verfassungsmäßiges Recht auf die Nachfolge Mesas verzichtet.
Laut Verfassung muss der oberste Verfassungsrichter als neuer Präsident nun eine Neuwahl
ausschreiben, da die vorige Wahl weniger als drei Jahre zurückliegt. Für Neuwahlen
als einzigen Ausweg aus der Krise hatte sich unter anderem auch die katholische Kirche
ausgesprochen. (netzzeitung 10.06.05 hr)