2005-06-10 16:36:59

Schweiz: Pionier der Internet-Seelsorge


Wohnt Gott im Internet? Durchaus, sagt die katholische Kirche. Man muss ihn nur sichtbar machen. Wie das gehen kann, darüber haben sich diese Woche in Rom christliche Webmaster auf einer internationalen Konferenz den Kopf zerbrochen. Pionierland der Internet-Seelsorge ist übrigens die Schweiz, wo das Portal www.seelsorge.net seit zehn Jahren Menschen in seelischer und moralischer Not zur Seite steht. Geschäftsführer ist Hans Peter Murbach aus Zürich, der an der Konferenz in Rom teilnahm.
„Vor zehn Jahren fand das wenig Akzeptanz, heute aber sehr viel. Der Tenor ist, es ist sehr gut, dass man für kirchliche Zwecke das Feld nicht anderen überlässt. Außerdem wird in der Schweiz begrüßt, dass unser Dienst ökumenisch ist. Drittens ist heute das Verständnis da, es ist besser, lieber doch auf diesem Weg noch jemanden, der kirchenfern ist, aufzufangen als ihn sich selbst oder anderen, nicht-kirchlichen Diensten zu überlassen. Aus diesen drei Gründen ist die Akzeptanz heute sehr hoch.“
Seelsorge per E-Mail ist kein Ersatz, sondern eine Ergänzung zur klassischen Seelsorge, betont Murbach. Das gelte auch für die Seelsorge via SMS, also Kurzbotschaften per Handy.
"Beim SMS muss man sehr schnell auf den Punkt kommen. Diesen Dienst nutzen vor allem Jugendliche, denn SMS ist unter Jugendlichen sehr verbreitet, die sind es auch gewohnt, mit Abkürzungen zu arbeiten und schnell zu schreiben. Bei der SMS-Seelsorge sind die Anfragen weniger schwierig und komplex, es sind einfachere Probleme, die man mit wenigen SMS hin und her lösen kann."
Für das Portal www.seelsorge.net arbeiten rund 30 katholische und reformierte Theologen sowie Seelsorger, fast alle ehrenamtlich. Im Vorjahr betreute das Team etwa 1.600 Menschen, die elektronisch um seelsorgerlichen Rat baten.
(rv 10.06.05 gs)







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