Die Schweizer Bischofskonferenz hat vom 6. bis 8. Juni 2005 ihre 268. Ordentliche
Versammlung in der Benediktiner-Abtei in Einsiedeln gehalten. Es war die erste Versammlung
seit der Wahl von Papst Benedikt XVI. Hier ist der volle Text des Medien-Statements
der Bischöfe zum Abschluß ihrer Vollversammlung. "Folgende Hauptthemen wurden behandelt:
Zum Tod von Johannes Paul II. und zur Wahl Benedikts XVI. Die Schweizer Bischöfe,
die alle durch Johannes Paul II. in ihr Amt berufen wurden, gedachten dankbar Johannes
Paul II., den sie vor genau einem Jahr in unserem Land begrüssen durften. Mit Freude
erinnern sie sich auch an den offenen Dialog, den sie mit Kardinal Joseph Ratzinger,
Präfekt der Glaubenskongregation, anlässlich ihres Ad-Limina Besuches im letzten Februar
führen konnten. Beim Besuch des Nuntius an der Ordentlichen Versammlung wurden die
beiden Päpste durch den Präsidenten der SBK gewürdigt. Restrukturierung des Sekretariats
der SBK Die SBK hatte bei ihrer Versammlung im vergangenen Dezember 2004 beschlossen,
eine Überprüfung der Führungs- und Organisationsstruktur des Sekretariats der SBK
in Auftrag zu geben (siehe Mediencommuniqué der 267. Ordentlichen Versammlung). Diese
Analyse wurde inzwischen von einem Unternehmensberater durchgeführt. Aufgabe des Generalsekretariates
ist es, die Entwicklungen in den verschiedenen Bereichen zu verfolgen und zu koordinieren,
die Entscheidungsgrundlagen aufzubereiten, die Beschlüsse zu kommunizieren und ihre
Umsetzung zu begleiten. Das Generalsekretariat wird neu nach den Sachbereichen organisiert,
die sich die Bischofskonferenz für deren Arbeit gegeben hat, nämlich „Glaube, Verkündigung
und Bildung“, „Kirchliche Ämter und Dienste“, „Kirche und Welt“ und „Pastoral“. Die
SBK hat entschieden, dass eine bischöfliche Arbeitsgruppe eingesetzt wird, die sich
mit der Umsetzung der Restrukturierung des Sekretariats befassen soll. Gleichzeitig
wurde das Mandat von Dr. Agnell Rickenmann bis Sommer 2006 verlängert, um den Übergangsprozess
zu gewährleisten. Bis dann sollte die Restrukturierungsphase abgeschlossen sein. Die
Bischöfe drücken dem Generalsekretär ihr Vertrauen aus und sind ihm dankbar, dass
er bereit ist, die Arbeit weiterzuführen und die Bischofskonferenz in der Übergangsphase
zu begleiten. Die Bischöfe haben Mario Galgano das Mandat als Informationsbeauftragten
und Pressesprecher bis zum Sommer 2006 übertragen. Er ist als solcher dem Präsidenten
der SBK direkt unterstellt. Vom Nationalen katholischen Jugendtreffen in Bern zum
Weltjugendtag in Köln Die Rechnung des ersten Nationalen katholischen Jugendtreffens
und Papstbesuches 2004 wurde abgeschlossen. Die verbleibenden Verpflichtungen wurden
durch die Diözesen abgegolten. Nach genau einem Jahr erinnern sich die Bischöfe mit
grosser Freude an den erfolgreichen Anlass in Bern. Sie freuen sich nun, dass sich
bereits über 1200 Jugendliche aus der gesamten Schweiz für den kommenden Weltjugendtag
in Köln angemeldet haben. Acht Schweizer Bischöfe werden voraussichtlich die Jugendlichen
zwischen dem 15. und 21. August nach Deutschland begleiten. (Siehe: http://www.wjt.ch) Verteilung
der Kollekte zwischen SOFO und SOS futures mamans Nach Verhandlungen mit den Trägerschaften
konnte eine zukunftstragende Lösung für die Verteilung der Kollekte zwischen den beiden
Hilfswerken für Mütter (Solidaritätsfond des Frauenbundes SOFO und SOS futures mamans)
gefunden werden. Die Gesamtkollekte wird nach Anteil der Gläubigen zwischen der Deutschschweiz
und der Romandie und aufgrund des Bekanntheitsgrades der beiden Institutionen in den
entsprechenden Landesteilen aufgeteilt. Besuch einer Delegation aus Iran geplant Bei
seinem Besuch in der Schweiz im Januar 2004 äusserte der iranische Präsident Mohammad
Khatami den Wunsch, die Vertreter der religiösen Gemeinschaften in der Schweiz zu
treffen. Bischof Norbert Brunner und Weihbischof Pierre Bürcher nahmen damals an der
Begegnung teil. Ende September ist ein Treffen einer Delegation aus dem Iran mit dem
Fachgremium „Islam“ der SBK geplant. Das Ziel dieses Treffens ist es, der Delegation
aus dem Iran die religiöse Situation der Schweiz zu erläutern. Die Bischöfe betonen
die Bedeutung der interreligiösen Begegnung. Ökumenische Erklärung Schweiz-Brasilien:
Wasser als Menschenrecht Am 22. April 2005 hat eine Delegation der brasilianischen
Bischofskonferenz (CNBB) und des ökumenischen Rates der christlichen Kirchen in Brasilien
(CONIC) die Schweiz besucht. Gemeinsam mit einem Vertreter der SBK, der Kommission
„Justita et Pax“ und Vertretern des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK)
wurde eine Erklärung über das Menschenrecht auf Zugang zum Wasser abgegeben. Die Bischofskonferenz
hat sich nun diese Erklärung offiziell zueigen gemacht. Jahr der Priesterberufungen Mit
Dankbarkeit haben die Bischöfe Kenntnis genommen von den verschiedenen Initiativen
zum Jahr der Priesterberufungen und zum Jahr der Eucharistie. Die Bischöfe ermutigen
die Verantwortlichen für die Gestaltung des Jahres der Priesterberufungen und laden
alle Gläubigen und Seelsorgenden ein, dieses Anliegen weiterhin aktiv zu unterzustützen.
Das Jahr der Priesterberufungen wird am 1. Adventssonntag 2005 übergehen in das Jahr
der kirchlichen Berufungen. Dazu werden den Pfarreien Unterlagen zugestellt. Einsetzung
einer Bildungskommission Nach ausführlichen Besprechungen auf sprachregionaler
Ebene (DOK und COR) stimmten die Bischöfe der Errichtung einer Bildungskommission
zu, die die Bischofskonferenz in ihrem Bildungsauftrag begleiten und unterstützen
soll. Neues Direktorium für Seelsorger bei anderssprachigen Missionen Die Pastoralinstruktion
„Erga migrantes caritas Christi“, die am 3. Mai 2004 vom Päpstlichen Rat der Seelsorge
für die Migranten und Menschen unterwegs veröffentlicht wurde, weist darauf hin, dass
die heutigen Migrationsbewegungen die grössten aller Zeiten sind. Sie will deshalb
die Migrantenseelsorge der heutigen Situation anpassen. Die Kommission „migratio“
hat die Empfehlungen der Pastoralinstruktion auf die Verhältnisse in der Schweiz in
einem neuen Direktorium angepasst. Das „Direktorium – Rechte und Pflichten des Seelsorgers
für Anderssprachige“ von der Kommission „migratio“ wurde von den Bischöfen approbiert.
Bewilligungsgesuche für Priester aus nicht-traditionellen Rekrutierungsländern Mit
den verschiedenen Änderungen, welche in den letzten Jahren in der Zulassungspolitik
vorgenommen wurden, mussten auch die „Wegleitungen für die Eingaben betreffend Bewilligungsgesuche
für Priester aus nicht-traditionellen Rekrutierungsgebieten“ (also jenen Staaten,
die nicht zu den EU-/EFTA-Staaten gehören) überarbeitet werden. In der Verordnung
des Bundesrates über die Begrenzung der Zahl der Ausländer (BVO) unter „Regelung für
verschiedene religiöse Gemeinschaften“ wird festgehalten, dass mit Rücksicht auf den
Priestermangel in der römisch-katholischen Kirche in der Schweiz jährlich eine gewisse
Anzahl Bewilligungen für Priester aus Drittstaaten erteilt werden. Damit kommen die
Behörden der Personalsituation der katholischen Kirche in der Schweiz entgegen. Gedenken
an Dr. Bruno Santini Am 28. Mai 2005 ist völlig unerwartet Dr. Bruno Santini gestorben,
der seit 1984 bis zu seinem Tod die Arbeitsstelle für Bildung der Schweizer Katholiken
(ABSK) in Luzern mit grossem Einsatz leitete. Die Bischöfe gedachten in Dankbarkeit
des Verstorbenen und drücken den Hinterbliebenen ihre Anteilnahme aus. Ernennungen 1.
Die Bischöfe haben Dr. Helga Kohler-Spiegel, St. Gallen, Leiterin des Amtes für Katechese
und Pädagogik der Diözese St. Gallen, in die Theologische Kommission der SBK ernannt.
Sie ist Vorstandsmitglied in der Europäischen Gesellschaft für Katholische Theologie
und Mitglied verschiedener internationalen Kommissionen für Pädagogik und Religionspädagogik
sowie Autorin zahlreicher Publikationen. 2. Sie haben Dr. Urban Fink, Solothurn,
als neues Mitglied in die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Schweiz
(AGCK) ernannt. Er ist seit 2004 Redaktionsleiter der „Schweizerischen Kirchenzeitung“. 3.
Die Bischöfe haben Dr. Peter Schmid als neues Mitglied in die evangelisch römisch-katholischen
Gesprächskommission (ERGK) ernannt. Er ist seit 1996 Offizial und seit 1999 Dekan
des Domkapitels der Diözese Basel. 4. Die Bischöfe haben Pfr. Nicolas Bessire,
Alle (JU), und Pfr. Lukas Amrhyn, Sins (AG), als neue Mitglieder in die Kommission
Bischöfe-Priester der SBK ernannt. 5. Sie haben die Mitglieder des Schweizerischen
katholischen Missionsrates (SKM) in ihren Ämtern bestätigt. Es handelt sich um Moritz
Amherd, Urs Brunner, Sr. Maria Crucis Doka, Sr. Jacqueline Lorétan, Br. Bernard Maillard
OFMcap, P. Josef Meili, Dr. Agnell Rickenmann, Henri Roduit, Brigitte Suozzi, P. Fridolin
Zimmermann, Martin Bernet. Zudem wurde eine Neustrukturierung in enger Verknüpfung
mit Missio gefordert. 6. Sie haben Dr. Odo Camponovo, Solothurn, Pastoralverantwortliche
am Ordinariat Solothurn, als Präsidenten der Pastoralplanungskommission (PPK) bestätigt.
Die Wahl erfolgte durch die Kommission. In Kürze 1. Der Katholische Medienpreis
2005 der Medienkommission der SBK geht an den ständigen Diakon Jean-Luc Ballestraz
aus Martigny für sein leidenschaftliches Engagement für die Medien und seine unermüdliche
Arbeit in diesem Bereich, die immer mit der Freude verbunden ist, das Evangelium zu
verkünden. Die Überreichung des Preises findet anlässlich der „Foire du Valais“ in
Martigny zwischen dem 30. September und dem 9. Oktober 2005 statt. Das genaue Datum
sowie das Festprogramm werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben. 2. Als
Gästen konnte die SBK folgende Persönlichkeiten begrüssen: - Den Apostolischen
Nuntius Erzbischof Francesco Canalini. Nach seiner Ansprache informierte er die Bischöfe
über die baldige Ankunft eines neuen ersten Sekretärs als Nachfolger von Mgr Paul
Russell. Es handelt sich um Ruben Dario Ruìz Mainardi, Priester aus Argentinien. -
Herrn Res Marty, Altendorf, und Herrn Thomas Englberger, St. Gallen. Sie stellten
den Bischöfen das ForModula-Projekt vor. Dabei geht es um die Modularisierung der
ausseruniversitären kirchlichen Ausbildungs- und Lehrgänge. - Herrn Viktor Schiess,
Aarau, Unternehmensberater. Bern, 9. Juni 2005" (rv 09.06.05 sk)