Generalaudienz: "Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Weisheit"
Rund 35.000 Menschen haben heute auf dem Petersplatz an der Generalaudienz von Benedikt
XVI. teilgenommen. Dabei meditierte der Papst über den Hymnus auf den barmherzigen
Schöpfer im Psalm 111. In seiner Muttersprache sagte der Papst: "Liebe Brüder und
Schwestern! Die Werke des Herrn erwecken den Lobpreis der Gläubigen. Das Geheimnis
der göttlichen Liebe betrachtend, folgt der Beter von Psalm 111 den Spuren des Allmächtigen
und hält staunend inne vor den Wundern der Schöpfung. Ehrfurcht und Anbetung sind
die richtige Antwort auf Gottes Gnade und Barmherzigkeit, von denen die ganze Heilsgeschichte
redet. Ergriffen von der unermeßlichen Liebe des Herrn erkennt der gottesfürchtige
Mensch, daß der Schöpfer, einem unendlich guten und gerechten Vater gleich, für die
Seinen sorgt: „Er gibt denen Speise, die ihn fürchten, an seinen Bund denkt er auf
ewig“. Die Kirchenväter betonen, dass auch die Gottesfurcht der Läuterung bedarf.
„Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Weisheit". Die anfängliche Liebe ist unvollkommen,
da sie noch den Gedanken an die Strafe enthält, erklärt der frühchristliche Autor
Johannes Cassianus. Die vollkommene gottesfürchtige Liebe ist eine Gabe des Heiligen
Geistes, die wir täglich neu erbeten." Benedikt grüßte die Pilger in elf Sprachen
- natürlich auch auf deutsch: "Ganz herzlich heiße ich alle deutschsprachigen
Pilger und Besucher willkommen. Wir alle schulden Gott täglich Lob und Dank für seine
Wohltaten. Antwortet auf die Güte des Herrn mit euren guten Worten und Taten! Der
Friede Christi geleite euch auf allen Wegen." (rv 08.06.05 ak)