Präsident Carlos Mesa hat sofortige Neuwahlen gefordert. In einer Ansprache an die
Nation betonte Mesa außerdem, dass sein Rücktritt definitiv sei. "Es wäre unverantwortlich,
Scherze zu treiben mit einem Land, das einen Schritt vor dem Bürgerkrieg steht", so
Mesa. Er appellierte an die Parlamentarier, sein Rücktrittsangebot schnellstmöglich
anzunehmen, denn nur so wird nach der bolivianischen Verfassung der Weg für Neuwahlen
frei. Die Parlamentarier wollen morgen über das Schicksal Mesas entscheiden. Da es
auch gestern in der Hauptstadt La Paz wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen
zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen war, hat das Parlament die Sitzung
in eine Stadt im Süden des Landes verlegt. Demonstranten hatten die Abgeordneten am
Zugang zum Parlament gehindert. (misna 08.06.05 ak)