Vatikan: Ad-Limina-Besuch der Bischöfe aus Südafrika
Heute Vormittag hat Papst Benedikt XVI. eine Gruppe von Bischöfen aus Südafrika in
Audienz empfangen. Seit einer Woche sind die Oberhirten aus dem Land, das so lange
unter der Apartheid gelitten hatte, in Rom, um die Gräber der Apostel zu besuchen
und mit Vertretern der Dikasterien der Kurie zu sprechen. Vorsitzender der südafrikanischen
Bischofskonferenz, zu der neben den Bischöfen aus Südafrika auch diejenigen aus Swaziland
und Botswana gehören, ist Kardinal Wilfrid Napier, der Erzbischof von Durban. Er sagt,
das Thema Versöhnung sei in seinem Heimatland sehr wichtig, gerade nach der Zeit der
Apartheid - und nicht nur für die Kirche: "Schon 1994, als das neue Südafrika
zu existieren begann, war die Frage nach Versöhnung sehr wichtig; die Frage, wie man
die Menschen zueinander bringen kann, die in der Vergangenheit erst durch Vorurteile
und dann durch Gesetze getrennt gewesen waren. Für uns in der Bischofskonferenz war
es daher sehr wichtig, dass die Wahrheits- und Versöhnungskommission nicht etwas war,
was sich einmal ereignete, sondern dass es der Ausdruck eines Geistes der Versöhnung
sein würde. Wir hatten auch vorhergesehen, dass die Kirche eine sehr wichtige Rolle
zu spielen haben würde in der Frage der Versöhnung. Deshalb haben wir einen Pastoralplan
erarbeitet, der zwei große Anliegen hatte: Einheit und Gemeinschaft unter all unseren
Mitgliedern zu bilden, das heißt alle Trennungen und Unterschiede aus der Vergangenheit
zu tilgen. Zum zweiten wollten wir das in die Gesellschaft einbringen, indem wir ein
Beispiel für die Gesellschaft sind, indem wir zeigen, wie die Kirche vereint ist in
ihrer Nachfolge Christi." (rv 4. 6. 05 lw)