2005-06-03 10:07:04

Burundi: Erste Lokalwahlen seit Unabhängigkeit


In Burundi sind die Menschen heute zu Lokalwahlen aufgerufen - zum ersten Mal seit der Unabhängigkeit von Belgien im Jahr 1962. Die Politik des Landes ist noch immer geprägt von Spannungen zwischen der Mehrheit der Hutus und der Minderheit der Tutsis. Eine dritte ethnische Gruppe wird dagegen meist völlig übergangen: das Volk der Batwa. Pater Elias Mwebembezi arbeitet mit den Batwa. Er sagt, mit welchen Schwierigkeiten sie konfrontiert sind: "Es ist sehr traurig - denn die Batwa selbst sagen 'Wir sind keine Menschen wie alle anderen'. Jahrelang hat man ihnen erzählt: 'Ihr seid Diebe, ihr seid dreckig, ihr seid anders.' So lange, bis sie das selbst geglaubt haben. Sie haben einfach resigniert - und leben in völliger sozialer Isolation. Die anderen Völker Burundis würden niemals jemanden vom Stamm der Batwa zu sich nach Hause einladen, geschweige denn jemanden von ihnen heiraten. Es gibt keinerlei Kommunikation, keinerlei Austausch. Daher sind die Batwa tief verzweifelt. Deshalb sind sie sehr arm. Das also ist die traurige Situation zwischen den Batwa und den anderen Volksgruppen in Burundi."
Nach einem friedlichen Beginn der Stimmabgaben melden UNO-Beobachter mittlerweile Schießereien und Granatenanschläge aus der Hauptstadt Bujumbura.
(rv 03.06.05 hr)







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