Die Kirchen des Landes rufen Regierung, Gewerkschafter und Parlamentarier in einer
gemeinsamen Erklärung dazu auf, die Einheit Boliviens zu wahren und einen friedlichen
Ausweg aus der aktuellen Krise zu suchen. Der katholische Erzbischof von La Paz, Edmundo
Abastoflor, bot sich als Vermittler im Machtkampf zwischen den armen und reichen Regionen
des Andenstaates an. Unterdessen hat Präsident Carlos Mesa in den Streit eingegriffen.
Er ordnete für den 18. Oktober Wahlen zu einer Verfassungsgebenden Versammlung an.
Zudem soll in einem Referendum über mehr Autonomie der Regionen abgestimmt werden.
Angesichts der explosiven Lage im Land habe er nicht mehr bis zu einer Entscheidung
des Parlaments warten können, sagte Mesa in einer überraschend anberaumten Fernsehansprache.