Im Kongo werden Tausende Kinder von ihren Familien verstoßen - weil sie als Unglücksbringer,
als verhext gelten. Pater Daniele Lattuada arbeitet als Missionar der Weißen Väter
vor Ort und hat die Gemeinde Simba Ngai gegründet. Seine Erfahrung mit den an den
Rand gedrängten Mädchen und Jungen: Zuerst werden sie isoliert, bekommen weniger
zu essen, dürfen nicht mehr zur Schule. „Dann bringen die Familien dieses
Kind zu dem Magier einer Sekte – und der führt dann Exorzismen durch. Wir haben verschiedene
Dossiers in die Hände bekommen, in denen von wirklichen Misshandlungen dieser Kinder
berichtet wird. Zum Beispiel wurden den Mädchen und Jungen vor dem Exorzismus übelkeitserregende
Medikamente eingeflößt - unglaubliche Dinge!! Und dann landen viele der Kinder auf
der Straße, müssen irgendwelche Arbeiten machen, klauen, sich gar prostituieren. Und
diese Kinder sind so tief in ihrem Inneren verletzt. ... Viele von den Mädchen haben
sogar schon wieder eigene Kinder, so dass wir mittlerweile schon eine zweite Generation
der Verstoßenen haben." (rv 01.06.05 hr)