Im Libanon findet heute die erste Wahlrunde zu einem neuen Parlament statt. Zunächst
sind nur die 400.000 Wahlberechtigten in der Hauptstadt Beirut zur Stimmabgabe aufgerufen.
In den anderen Landesteilen wird an den drei folgenden Sonntagen gewählt. Nach dem
Abzug der syrischen Truppen aus dem Libanon wird in Beirut mit einem Sieg der syrien-kritischen
Opposition gerechnet. Für einen Sitz im Parlament kandidiert auch der ehemalige Christengeneral
Michel Aoun. Der maronitische Patriarch Kardinal Nasrallah Sfeir hatte vor der Wahl
kritisiert, dass ein Bündnis mit Drusen und Sunniten gescheitert war. Große Chancen
werden der Liste von Saad Hariri, einem Sohn des ermordeten früheren Ministerpräsidenten
Rafik Hariri, eingeräumt. Dem Wahlbündnis haben sich auch Oppositions-Führer Walid
Dschumblatt und die radikalislamische Hisbollah angeschlossen. Mehr als 100 Beobachter
der Europäischen Union und der Vereinten Nationen überwachen die Abstimmung.