2005-05-26 13:15:29

Italien: Rettet den Sonntag!


Viele Italien-Urlauber schätzen es ja insgeheim: Dass im Land, wo die Zitronen blühn, sich am Sonntag herrlich shoppen lässt, dass die Supermärkte offen sind und in Urlauberorten auch die Boutiquen. Für die italienischen Arbeitnehmer ist das freilich oft eine Zumutung – erst recht, wenn sie Katholiken sind – wie übrigens 98 Prozent der italienischen Bevölkerung, zumindest auf dem Papier. Beim italienischen Eucharistischen Kongress, der zur Zeit in Bari tagt, rufen die Bischöfe des Landes zur Rettung des Sonntags. Für die Katholiken muss der Tag des Herrn EINEN klaren Mittelpunkt haben: die Eucharistie. Für zu viele Gläubige Italiens ist die Heilige Messe zum Nebenschauplatz geworden, mahnt Erzbischof Angelo Comastri, der Generalvikar der Vatikanstadt:
"Ein Kind, das heute in Italien zur Welt kommt, trifft nicht mehr mit der gleichen Selbstverständlichkeit mit Christus zusammen wie es früher war. So viele Menschen wissen heute nichts mehr vom Evangelium und von Jesus Christus. Übrigens sieht man das sogar in den Fernseh-Quizsendungen. Wenn Fragen kommen zur christlichen Geschichte oder zu Glaubensinhalten, wissen die Leute die Antwort nicht. Das Heidentum kehrt nach Italien zurück! Das macht eine Re-Evangelisierung nötig. Und um begeisternde Missionare zu haben, brauchen wir eine Wiederentdeckung des Sonntags und ein Bewusstsein davon, wie sehr der Sonntag zur geistigen Nahrung werden kann, wir brauchen wieder einen Sonntag, der intensiv gelebt wird."
Gerade im Fronleichnamsfest sieht Comastri eine exzellente Gelegenheit für die Katholiken, ihren Glauben öffentlich zu bekennen.
"Die großen Meister der Christenheit, wie der Heilige Franz von Assisi, sind aus der Eucharistie geboren. Und zu welchem Gläubigen spricht Franz von Assisi nicht? Oder Mutter Teresa, die mit ihrer Nächstenliebe die Welt in Staunen versetzte – doch wo hatte Mutter Teresas Nächstenliebe ihre Wurzeln? In der Eucharistie! Papst Johannes Paul II. pflegte zu sagen: Der Mittelpunkt meines Tages ist die Heilige Messe. Wir brauchen genau solche Menschen – von der Eucharistie geradezu durchdrungene Menschen. Fonleichnam ist der schöne Moment, in dem jeder einzelne in der christlichen Gemeinde zum Widerschein des Evangeliums werden kann und zur Güte und zur Nächstenliebe zurückfindet."
Der Eucharistische Kongress geht am kommenden Sonntag zu Ende – auch Papst Benedikt XVI. wird aus diesem Anlass nach Bari im Süden Italiens reisen.
(rv 26.05.05 gs)







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