2005-05-23 11:29:25

Sudan: Generalvikar erneut verhaftet


Der Generalvikar der Erzdiözese Karthoum ist am Sonntag von Polizeikräften erneut verhaftet worden. Das berichtet der Erzbischof von Karthoum, Kardinal Gabriel Zubeir Wako, in einem Schreiben, das uns über die Comboni-Missionare erreichte. Die Missionsnachrichtenagentur Misna hat unterdessen den Generalvikar erreicht, der schon am Sonntag Abend wieder frei gelassen wurde. Der Generalvikar war von den gleichen drei Polizisten verhaftet worden, die ihn bereits im April unter dem Vorwurf der Veruntreuung von Geld festgenommen hatten. Ein entsprechender Prozess war damals abgebrochen worden, weil vor Gericht kein Kläger erschien. Was steckt hinter diesen seltsamen Verhaftungen? Kardinal Zubeir Wako gab uns folgende Erklärung: "Das Gericht sagt, die selben Leute, die schon einmal Anklage erhoben hätten, hätten diese jetzt erneuert. Darum wollen sie den Fall wieder aufnehmen. Der Richter sagte aber, das geht doch gar nicht. Da haben sie ihn erstmal wieder freigelassen. Das scheint eine Art Christenverfolgung, denn sie hält sich nicht an die Regeln. Zum Beispiel, dass die Polizei den Pater von sich aus verhaftet hat, ohne dass der Fall wieder eröffnet worden wäre. Nur der Richter hat darauf hingewiesen, das ginge nicht, weil der Fall nicht mehr bestehe." Es ist der tägliche Kleinkrieg, dem sich die katholische Kirche im mehrheitlich islamischen Sudan ausgesetzt sieht. Wie wollen die Bischöfe eigentlich unter solchen Umständen wirklich die von ihnen hartnäckig geplante Katholische Universität von Khartum gründen?
(rv 23. 5. 05 lw)







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