„In der Arbeit verwirklicht sich der Mensch als Mensch“ - mit diesen Worten zitierte
Christoph Böhr den verstorbenen Papst Johannes Paul II. auf dem Jahreskongress der
Max-Scheler-Gesellschaft in Trier. Das Hauptproblem für die Gesellschaft sei die Arbeitslosigkeit,
das habe auch Karol Wojtyla festgestellt, denn ohne Arbeit verliere der Mensch seine
Würde, meinte Böhr. Der rheinland-pfälzische CDU-Chef meinte weiter: „Seine Kritik
am „primitiven Kapitalismus“, in dem Menschen wie Instrumente behandelt werden, trifft
den Nagel auf den Kopf. Wir müssen in der Bundesrepublik einen Weg finden, wie ihn
auch die katholische Soziallehre fordert, dass Arbeit wieder als eine Frage der menschlichen
Würde begriffen wird." Ein Problem in der Bundesrepublik sei, dass über die Auswirkungen
von 9 Millionen Arbeitslosen zu wenig diskutiert werde. Es gebe auch genug Arbeit
in Deutschland, wenn an sich die hohe Zahl von Schwarzarbeit in Deutschland anschaue.
Der plumpen Kapitalismuskritik aus dem 19. Jh., wie sie Franz Müntefering übe, erteilte
Christph Böhr eine klare Absage. Schließlich seinen es die Firmen, die unser Sozialsystem
finanzieren. „Wir haben eine Wirtschaftsordnung, die kapitalfreundlich, aber beschäftigungsfeindlich
ist. Wir müssen, wie es auch der Papst forderte, die Schaffung von Arbeitsplätzen
attraktiver machen. Nur so können wir die Arbeitslosigkeit bekämpfen und Deutschland
nach vorne bringen. Schließlich stand auch die Katholische Soziallehre Pate für die
Wirtschaftsordnung der Sozialen Marktwirtschaft, die wir beibehalten wollen“, so Christoph
Böhr. (rv/pm 19.05.05 sk)