Der umstrittene Befreiungstheologe Leonardo Boff lobt den Anfang des neuen Pontifikats
von Benedikt XVI. Der Papst habe "gute Signale" ausgesandt, etwa mit seiner Bereitschaft
zum Gespräch mit anderen Religionen, meinte Boff bei einer Debatte in Rio. Er halte
es für möglich, dass der Papst wieder zu dem "liberalen Theologen" werde, der er in
der Vergangenheit schon einmal gewesen sei. Boff bedauerte aber allgemein, dass die
Kardinäle sich im Konklave nicht für einen Papst aus der Dritten Welt entschieden
hätten. Der frühere Franziskaner Boff gilt als einer der führenden Denker der so genannten
Befreiungstheologie, die in den achtziger Jahren vom Vatikan deutlich kritisiert wurde. (ap
19.05.05 sk)