Die Unruhen in Ost-Usbekistan haben sich offenbar ausgeweitet. Die schreckliche Bilanz
lautet schon jetzt auf 750 Tote. Die internationale Diplomatie arbeitet auf Hochtouren
- bisher jedoch ohne viel Erfolg. Mitten in diese Situation hinein schickt der Vatikan
nun einen eigenen Mann. Denn: Wie in den anderen ehemaligen Sowjet-Republiken auch
soll die kleine katholische Gemeinde Usbekistans in Kürze einen Apostolischen Administrator
bekommen: Es ist einer der letzten noch von Johannes Paul II. ernannten Bischöfe -
Jerzy Maculewicz. Wir haben ihn gefragt, mit welchen Gefühl er in das zentralasiatische
Land geht: „Usbekistan ist wirklich in einer sehr schwierigen Situation -
und tief in meinem Herzen habe ich schon Angst. Aber wenn Gott mich in dieses Land
schicken will, muss ich als Franziskaner ein Bote der Güte und des Friedens sein –
so wie es schon immer der Antrieb der Franziskaner war. Und noch etwas: Ich war in
dieser Woche beim Papst in Audienz und e r hat mir gegenüber noch einmal betont,
dass wir den Dialog mit dem Islam suchen MÜSSEN. Ich hoffe also, dass wir dort in
Usbekistan ein wenig vom Geist Assisis werden leben können. Die katholische Kirche
dort ist sehr sehr klein, momentan gibt es sechs Gemeinden mit insgesamt etwa 700
Katholiken. Und: es ist eine sehr junge Kirche – die Hälfte aller Katholiken sind
Kinder. Also haben wir eine große Hoffnung.“ (rv 18.05.05 hr)