Trotz der Gewalt im Irak, die wieder einmal eskaliert - der Wiederaufbau geht weiter
- wenn auch von vielen unbemerkt . Priorität Nummer eins bleiben da das Schulsystem
und die Universitäten. Sie gehörten mal - vor der Ära Saddam - zu den renommiertesten
in der arabischen Welt. Jesuitenpater Alfred Hicks, jetzt im Nachbarland Jordanien
"stationiert", hat früher mal eine der irakischen Unis geleitet. Und engagiert sich
jetzt beim Wiederaufbau des Studienzentrums. In einem Gespräch mit uns meinte er:
"Die Universität hieß al-Hikmat - das ist das arabische Wort für Weisheit, und es
war eine blühende Lehrstätte, seit 1956. Sie hatte vier Abteilungen: Ingenieur-Ausbildung,
Wirtschaft, freie Künste und - gegen Schluß, noch im Aufbau - ein Islam-Institut.
1968/69 aber wurden alle Abteilungen von der Baath-Partei übernommen, die befand:
Ausbildung und Studium gehören in die Hand des Staates. Das war das Ende aller Schulen
in privater oder sogar religiöser Trägerschaft. - Jetzt wollen wir unsere Schulen
und Lehrstätten wiederhaben! Ich war viermal in Bagdad, um etwas darüber herauszufinden,
aber da war jedesmal eine neue Regierung oder ein neuer Verantwortlicher im Amt...
Ich habe aber gemerkt: Die Christen dort wollen unbedingt, dass die amerikanischen
Jesuiten zurückkommen und da eine Struktur wieder auf die Beine stellen. Das ist eine
starke Bewegung." (rv 13.05.05 sk)