2005-05-13 11:05:51

Benedikt: "Seligsprechungsprozess für Johannes Paul sofort eröffnen"


Papst Benedikt XVI. hat den sofortigen Beginn eines Seligsprechungsprozesses für Johannes Paul II. verkündet. Bei seinem Treffen mit den römischen Klerikern verlas er selbst eine entsprechende Erklärung des zuständigen Kurienkardinals Jose Saraiva Martins. Die Ankündigung wurde mit großem Beifall aufgenommen. Normalerweise kann ein Seligsprechungsprozess erst fünf Jahre nach dem Tod des Betreffenden eröffnet werden.
Da kam sogar Benedikt XVI. ins Stottern: "Ich habe noch eine sehr freudige Ankündigung zu machen", meinte er bei der Audienz in der Lateranbasilika - und verlas dann auf Latein den Text, aus dem hervorgeht, dass ein Seligsprechungsprozeß für Johannes Paul II. sofort beginnen kann. Eine Minute klatschten da die Pfarrer und Seelsorger von Rom, und der Papst scherzte: "Ich sehe, ihr könnt sehr gut Latein". Eine Seligsprechung kann eigentlich frühestens fünf Jahre nach dem Tod der verehrten Person beginnen - so sieht es das Kirchenrecht vor. Die bisher einzige Ausnahme betraf Mutter Theresa, deren Verfahren ein Jahr nach ihrem Tod einsetzte. Sechs Wochen nach dem Tod allerdings - das ist ein Novum. Papst Johannes Paul II. hatte selbst die Bestimmung über die 5-Jahre-Wartefrist gelockert; jetzt kommt ihm das selbst zugute, übrigens auf den Tag 24 Jahre nach dem Papst-Attentat von 1981, und am Tag der Gottesmutter von Fatima. Allerdings: Den Rufen nach einer sofortigen Seligsprechung des verstorbenen polnischen Papstes ist Benedikt XVI. damit nicht nachgekommen. Er hat nur grünes Licht gegeben für den Start des entsprechenden Verfahrens. Das Verfahren selbst könnte dann aber noch lange dauern, angesichts eines Pontifikates, das ein Vierteljahrhundert dauerte und viele politische Auftritte beinhaltete.
(rv 13.05.05 hr/gs)







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