Seit vier Jahren ist ein romtreuer Bischof in China verschwunden, und die Behörden
geben an, nichts über seinen Verbleib zu wissen. Das berichtet die Nachrichtenagentur
asianews. Nach Angaben der Nachrichtenagentur ist jetzt zu befürchten, dass der 83-jährige
Bischof Shi Enxiang von Yixian aus der Krisen-Provinz Hebei in einer Gefängniszelle
verstorben sei. Ein Bischof solchen Namens war der Öffentlichkeit bisher nicht bekannt.
Asianews gibt an, die romtreue, so genannte "Untergrundkirche" habe den Namen des
Bischofs jetzt bekanntgegeben - aus Sorge um sein Leben. Die Agentur spricht außerdem
von einer Liste mit den Namen von 18 Bischöfen und 19 Priestern, "von denen es keine
Nachrichten mehr gibt". Der Vatikan nimmt zu den Angaben der Nachrichtenagentur keine
Stellung. Erst Anfang der Woche ist aber bekannt geworden, dass es offenbar zwischen
dem Vatikan und der Volksrepublik China in den letzten Monaten Geheimverhandlungen
auf außerdiplomatischer Ebene gegeben hat. Das berichtete der Gründer der katholischen
Basisgemeinschaft Sant'Egidio, Andrea Riccardi, in einer italienischen Zeitschrift.
Laut Riccardi war noch im August 2004 eine chinesische Delegation bei Papst Johannes
Paul II. Der Vatikan hofft, dass China vor den Olympischen Spielen von Peking mehr
Religionsfreiheit im Land zulassen wird. (asianews 10.05.05 sk)