2005-05-07 14:04:17

Libanon: Christengeneral Aoun kehrt zurück


Zurück in den Libanon: Nach 14 Jahren in französischem Exil ist der frühere christliche libanesische Regierungschef General Michel Aoun heute in seine Heimat zurückgeflogen. Im Libanon gilt der er als Anwärter auf das Amt des Präsidenten. Aoun war immer ein erbitterter Widersacher der syrischen Besatzung seines Landes gewesen.
Dass der heute 70jährige auch eine Reihe von Feinden hat, zeigt der Bombenanschlag von gestern Abend in der Christenhochburg Dschunieh - dort haben Aouns Anhänger ihr zentrales Büro. Bei dem Anschlag auf einen christlichen Radiosender starben mindestens zwei Menschen. Das Attentat sollte "die Libanesen terrorisieren", sagte Aoun heute vor seiner Abreise in Paris. Es war bereits der fünfte Anschlag in christlichen Wohngebieten seit der Ermordung des ehemaligen Ministerpräsidenten Rafik al-Hariri im Februar, die das Land in eine schwere politische Krise gestürzt hatte.
Die libanesische Opposition hatte Syrien für das Attentat auf Al-Hariri verantwortlich gemacht. Syrien hatte den Vorwurf zurückgewiesen, zog aber dennoch unter internationalen Druck seine Truppen aus dem Nachbarland zurück. Ende April hatten die letzten syrischen Soldaten das Land verlassen und die 29 Jahre andauernde Präsenz Syriens als Ordnungsmacht im Libanon beendet.
Der christliche Maroni Aoun war 1984 mit 49 Jahren der jüngste Oberkommandierende der libanesischen Streitkräfte geworden. 1988 wurde er zum Übergangs- Ministerpräsidenten ernannt. Er führte einen "Befreiungskrieg gegen Syrien", wurde aber 1990 von den Syrern aus dem Amt gejagt und floh in die französische Botschaft. Ende August 1991 brachten ihn französische Geheimagenten nach Paris ins Exil.
(agenturen 07.05.05 gs)







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