2005-05-05 15:15:26

Vereinte Nationen: Migliore, Terrorangst darf kein Deckmantel sein


Bis Ende Mai tagt in New York die internationale Großkonferenz zur Überprüfung des Atomwaffensperrvertrages. Delegierte aus 188 Länder nehmen teil. UNO-Generalsekretär Kofi Annan forderte zum Auftakt die vollständige nukleare Abrüstung. Der seit 1970 geltende Vertrag müsse neu beschlossen werden. Doch die Konferenz wird überschattet von den Sorgen um die Atomprogramme des Irans und Nordkoreas. Der Iran, der dem Atomwaffensperrvertrag angehört, hatte am Wochenende mit der Wiederaufnahme seiner Aktivitäten zur Urananreicherung gedroht. Nordkorea war vor zwei Jahren aus dem Atomwaffensperrvertrag ausgetreten und hatte zu Jahresbeginn verkündet, im Besitz von Nuklearwaffen zu sein. Die Situation ist kritisch. Das sagt auch Erzbischof Celestino Migliore, bei den Vereinten Nationen Ständiger Beobachter des Heiligen Stuhls:
"Die Länder, die legitimerweise Atomwaffen besitzen, missachten auf der einen Seite den Auftrag, den sie selbst unterzeichnet haben, nämlich ernsthafte Verhandlungen für eine völlige atomare Entwaffung zu führen - und das eben wegen des starken Anstiegs heimlicher Atomwaffen, die in die unkontrolliebaren Hände des Terrorismus fallen können. Auf der anderen Seite haben gerade diese Länder keinerlei Interesse an einer völligen atomaren Entwaffnung. Sehr wahrscheinlich wird es keine klare Entscheidung geben, aber zumindest kann die Diskussion jeden Staat an seine Verantwortung für die weltweite Sicherheit erinnern. Was den Terrorismus angeht ist es Zeit für ein Abschreckungskonzept. Doch das birgt die Gefahr zum Deckmantel für bessere Atomwaffen zu werden."
(rv/pm 05.05.05 bp)







All the contents on this site are copyrighted ©.