2005-05-05 15:29:19

Afrika: UNO-Beauftragte, "schleichender Tsunami"


Die Menschen in der Subsahara leben in größter Armut. In den vergangenen zehn Jahren ist die Armutsrate noch einmal um 10 Prozent gestiegen. Das belegen Zahlen des Afrikanischen Wirtschaftsrates. Die Menschen in der Mitte Afrikas haben derzeit eine durchschnittliche Lebenserwartung von lediglich 46 Jahren. Eveline Herfkens, UN-Sonderbeauftragte für die Millenniumsentwicklungsziele, warnt: Die Billionen Euro an Spenden, die seit Weihnachten an die Opfer der Flutkatastrophe nach Südostasien gingen, fehlen in Afrika.
Im Grunde haben die Armen Afrikas für die Tsunami-Opfer bezahlt. Auf der anderen Seite hat das gezeigt, dass Menschen in der reichen Welt großherzig sind und sich wirklich für Arme einsetzen, wenn sie mit den Tatsachen konfrontiert werden. Diese Erkenntnis sagt uns, wir müssen den Menschen in den reichen Ländern erzählen, dass jede Woche in Afrika so viele Kinder aus Armutsgründen sterben, wie in den Flutwellen umgekommen sind. Das ist ein schleichender Tsunami. Wenn die Menschen in den reichen Ländern das wissen, würden sie sich auch mehr dafür einsetzen, dass ihre Regierungen besser arbeiten würden.
Herfkens, früher Entwicklungshilfeministerin in den Niederlanden, betont die große Rolle der Kirchen – auch für die Arbeit der UNO.

„Die Kirche muss die Stimme der Armen sein und ihnen in den Häusern der Macht Gehör verschaffen. Wenn die Kirche den Armen ihre Stimme leiht, wie sie es in der Milleniumskampagne getan hat, können die Regierungsgespräche, die Verhandlungen mit den Mächtigen wirklich ganz anders ausgehen. Die Kirche spricht von den Problemen der Armen, sie informiert erst einmal darüber. Wenn Kirchenvertreter den Politikern einschärfen „Wir brauchen Euch, das Gute zu tun. Ihr müsst Eure Wahlversprechen einlösen.“, dann kann die Kirche wirklich zu Erfolg verhelfen.“
(rv/pm 05.05.05 bp)
 

 

 
 
 

 

 

 
 







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