Libanon: Präsident von Caritas Internationalis verstorben
Der Präsident von Caritas Internationalis, Erzbischof Fouad El-Hage, ist tot. Wie
das internationale Hilfswerk heute im Vatikan mitteilte, erlag der libanesische Caritas-Präsident
gestern einem Krebs-Leiden. Seit 1999 stand der im Libanon als "Bischof der Armen"
bekannte Geistliche an der Spitze des internationalen Dachverbandes der katholischen
Wohltätigkeitsvereine. Der Tod von Erzbischof Fouad El-Hage ist ein großer Verlust
für die Caritas-Verbände weltweit, sagt Martin Salm, der Leiter von Caritas International
in Freiburg. Schließlich hat der Präsident eine große Aufgabe bei Caritas Internationalis: "Der
Präsident der internationalen Caritas ist sehr wichtig, um das Netzwerk, das ja aus
162 autonomen Mitgliedsorganisationen in der ganzen Welt besteht, zu vertreten - und
zwar gegenüber den UNO-Organisationen, den verschiedenen internationalen Organisationen,
und nicht zuletzt auch innerhalb der Kirche der Caritas eine gemeinsame Stimme zu
geben. Die Persönlichkeit des Präsidenten ist hier sehr wichtig. Erzbischof Fouad
hat sich sehr für die Einheit der weltweiten Caritas eingesetzt." Und diesen
Einsatz für die Einheit der verschiedenen Caritas-Einheiten sieht Martin Salm auch
als den größten Akzent von Erzbischof Fouad El-Hage an. Nicht zuletzt bei der sehr
erfolgreichen Zusammenarbeit der Caritas-Verbände aus der ganzen Welt in der Tsunami-Region: "Sein
Akzent war sicher der Ausgleich in unserem Netzwerk. Wir haben sehr viele Mitgliedsorganisationen,
die sehr schwach sind, die jung sind... Er hat sich sehr um die Verbände in Osteuropa
gekümmert. Und auch für die Verständigung zwischen den kleinen und großen Verbänden
hat er sich sehr eingesetzt. Er hat sich für die weltweite Einheit und die Zusammenarbeit
innerhalb der Caritas eingesetzt." Nach dem Tod von Erzbischof Fouad führt
nun sein Stellvertreter, Denis Viénot, den Caritas-Dachverband. (rv 4. 5. 05 lw)