2005-04-29 09:57:14

Togo im Chaos - Erzbischof ruft zum Gebet auf


Nach den gefälschten Präsidentschafstwahlen steckt Togo weiter im Chaos. Seit Sonntag gibt es Zusammenstöße zwischen Anhängern der Opposition und dem Militär. Mehr als 20 Menschen wurden dabei getötet, Hunderte verletzt. Viele Kirchenleute sind mittlerweile aus der Haupstadt Lomé geflohen, sagte der Apostolische Nuntius in Togo dem Missionsnachrichtendienst Misna. Er wisse von gewaltsamen Übergriffen auf einzelne Priester, so Erzbischof Pierre Nguyen Van Tot weiter. Kein Wunder also, dass ein Missionar, den wir per Telefon erreicht haben, lieber anonym bleiben will. Er sagte uns:
"Beide Seiten erklären sich hier zu Wahlsiegern. Die Situation ist absolut chaotisch. Jeden Tag gibt es neue Tote, die Menschen strömen weiter auf die Straßen, um zu demonstrieren. Es gibt Repressionen. Wir als Kirche versuchen, den Leuten beizustehen. Wir bitten Gott um Hilfe. Damit folgen wir dem Gebetsaufruf des Erzbischofs in der Haupstadt Lomé."
Hinter den Zusammenstößen steckt maßlose Enttäuschung der Menschen über das Scheitern einer demokratischen Wahl, erklärt der Kirchenmann:
"Die Leute hatten so sehr auf einen wahren Wandel gehofft - nach all den Jahren der Diktatur. Und jetzt hoffen sie weiter darauf. Dieses Mal werden sie sich nicht einfach so abspeisen lassen, die Not und das Leiden sind einfach zu groß geworden. Das Ende dieser Tage voller Spannungen ist noch nicht in Sicht. Abends herrscht Ausgehsperre, aber wir halten durch..."
Menschenrechtler unterstützen die Forderung der Oppostion nach Neuwahlen.
(rv 29.04.05 hr)











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