Kard. Bertone: "Eine Autorität, aber nicht autoritär"
"Er ist eine Autorität, aber nicht autoritär." So beschreibt Kardinal Tarcisio Bertone
den neuen Papst. Der Kardinal von Genua muß es wissen: Er war lange der zweite Mann
in Kardinal Ratzingers Glaubenskongregation. Seinen damaligen Vorgesetzten hat er
als "Mann der Freundschaft" kennengelernt - und als begeisterten Bergsteiger. "Er
liebt überhaupt Sport. Er war Bayern-Anhänger, als Trapattoni noch Bayern-Trainer
war. Der jetzige Papst hat sogar mal eines seiner deutschen Bücher Trapattoni gewidmet
- und Trapattoni las die Bücher von Kardinal Ratzinger auf deutsch." "Seine erste
Herausforderung als Papst wird die Neu-Evangelisierung sein. Eine gigantische Aufgabe:
Er muß den Menschen unserer Zeit den Glauben nicht einfach verkünden, sondern seine
Gründe für den Glauben darlegen. Der heilige Petrus lädt uns ein, Zeugnis zu geben
von unserer Hoffnung; Kardinal Ratzinger hat uns daran gewöhnt und dazu erzogen, von
den rationalen Gründen unseres Glaubens Zeugnis zu geben. Eine zweite große Herausforderung:
das Zweite Vatikanische Konzil zu vollenden, denn es ist bisher unvollendet. Und drittens:
die Sache der Einheit der Christen weiterzubringen. Nicht nur mit theologischem Dialog,
sondern auch mit konkreten Gesten." (rv 27.04.05 sk)