Im Vatikan kehrt der Alltag zurück. Papst Benedikt XVI. hat heute die erste Generalaudienz
abgehalten. Ausdrücklich nahm er dabei Bezug auf Johannes Paul II. Mittwochsaudienzen
soll es weiterhin geben, sagte der Papst und nach dem Beispiel des Vorgängers wolle
auch er die Psalmen des Alten Testaments auslegen und kommentieren. Der Papst sprach
italienisch, französisch, deutsch und spanisch. An seine Landsleute gewannt, sagte
Benedikt: "Liebe Brüder und Schwestern! Mit einem ganz herzlichen „Grüß Gott!“
heiße ich euch zu meiner ersten Generalaudienz willkommen! Staunen und Dankbarkeit
gegenüber Gott, aber auch ein inneres Zittern vor der Größe der mir übertragenen Aufgabe
empfinde ich in diesen Tagen. Die Gewißheit der Hilfe Gottes und die Gewissheit eures
fürbittenden Gebetes erfüllen mich mit gläubiger Gelassenheit und Frieden." In
seinem ersten "Routineauftritt" verzichtete Benedikt auf die Psalmenauslegung und
erklärte - von Applaus begleitet und unterbrochen - seinen Namen: "Ich habe mich
Benedikt XVI. genannt, um mich an das Pontifikat des mutigen Friedens-Papstes Benedikt
XV. anzulehnen, der den Ersten Weltkrieg zu verhindern suchte. Ich stelle mein Petrusamt
in den Dienst der Versöhnung und des guten Einvernehmens unter den Menschen und Völkern.
Die Wahl meines Namens knüpft aber auch an den heiligen Benedikt von Nursia an, den
„Vater des abendländischen Mönchtums“ und Mitpatron Europas. Einen frohen Gruß richte
ich an die Pilger und Besucher aus den Ländern deutscher Sprache. Danke, liebe Freunde,
für euer Gebet und für eure Zuneigung, mit denen ihr mich und meinen Dienst begleitet!
Von Herzen erteile ich euch allen sowie euren Familien und Freunden meinen Segen." Der
Papst beendete seine erste Generalaudienz mit Grüßen auf polnisch, slowenisch und
kroatisch. Im offenen Papamobil, begleitet von Privatsekretär Georg Gänswein, nahm
Benedikt XVI. zum Abschied ein Bad in der Menge der gut 15.000 Gläubigen. (rv 17.04.05
bp)