2005-04-26 15:14:02

Libanon: Bischof, Land atmet nach Syrerabzug auf


Nach 29 Jahren Besatzung soll heute der letzte syrische Soldat den Libanon verlassen haben. Laut Sicherheitsdienst wollte Syrien mit einer Militärparade auf dem Luftwaffenstützpunkt Rijjak im östlichen Bekaa-Tal den Abzug aus dem Libanon offiziell beenden - vier Tage vor Ablauf des UN-Ultimatums. Der maronitische Bischof Bechara Raï aus Byblos sieht das Land förmlich aufatmen.
"Die Anwesenheit der Syrer im Libanon hat nicht nur das politische Leben gelähmt, sondern auch die Wirtschaft. die Syrer haben ihre Hände nach den libanesischen Ressourcen ausgestreckt, und viele Fabriken mussten schließen. Jetzt fühlen sich die Libanesen nicht nur politisch, sondern auch wirtschaftlich befreit. "
Von der neuen libanesischen Regierung erwartet sich Rai eine ganze Menge.
"Das politische Leben wird sich normalisieren, und die Demokratie wird wieder Einzug halten. Das Volk wird von neuem sein Recht auf freie Wahlen ausüben können. Und wir wissen nur zu gut, dass nur dann, wenn das politische Leben in Ordnung ist, sich auch die Wirtschaft normalisieren kann."
Die ersten Syrer waren mit Beginn des libanesischen Bürgerkrieges in den 70-er Jahren einmarschiert und nach Kriegsende 1990 als Schutztruppe im Land geblieben. Nach einem früheren Abkommen hätten sie aber schon lange abziehen müssen. Von den zwischenzeitlich mehr als 40.000 Soldaten waren zu Jahresbeginn noch 14.000 Soldaten im Libanon stationiert. Nach der Ermordung des anti-syrischen ehemaligen Ministerpräsidenten Rafik al-Hariri im Februar war es zu Großdemonstrationen in Beirut gegen die syrische Besatzung gekommen.
(asianews/apr/misna 26.04.05 bp)







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