2005-04-24 11:41:30

Benedikt XVI: "Die Menschen aus den Wüsten der Zeit herausführen"


Mit einem Bekenntnis zu Christus, zur Kirche und zur Einheit der Christen hat Papst Benedikt XVI. sein Amt als katholisches Kirchenoberhaupt angetreten. "Habt keine Angst vor Christus! Er nimmt nichts, und er gibt alles", rief der neue Papst in seiner Predigt vor mehreren Hunderttausend Menschen auf dem Petersplatz.
"Die Kirche lebt. Und die Kirche ist jung. Sie trägt die Zukunft der Welt in sich und zeigt daher auch jedem einzelnen den Weg in die Zukunft», betonte Benedikt XVI. Aufgabe des Papstes und aller Hirten sei es, die Menschen aus den vielen "Wüsten der Zeit" herauszuführen, aus den Wüsten von Armut, Verlassenheit und Gottesdunkel und zur Freundschaft mit Gott zu führen. Benedikt XVI. grüßte die Kardinäle, die Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laien. Einen Gruß richtete er an die Staatsoberhäupter und die politischen Delegationen, aber auch an die anderen christlichen Kirchen. Ausdrücklich wandte er sich dabei auch an die "Brüder aus dem jüdischen Volk, mit dem wir durch ein großes gemeinsames" und unwiderrufliches geistliches Erbe verbunden seien. Bitte um Gebet der Christen für sein Amt
Er rief alle Gläubigen zum Gebet für sein "unerhört" schweres Amt auf, das alles menschliche Vermögen überschreite. "Lass einen Hirten und eine Herde sein!... Hilf uns, Diener der Einheit zu sein!", so das neue Kirchenoberhaupt. Immer wieder wurde seine Ansprache von Beifall unterbrochen.

Der Glaube an Christus schränke nicht die Freiheit der Menschen ein, betonte der Papst. Wer sich auf Christus einlasse, dem gehe "nichts verloren von dem, was das Leben frei, schön und groß macht. Nein, erst in dieser Freundschaft öffnen sich die Türen des Lebens". Erst in dieser Freundschaft gingen "überhaupt die großen Möglichkeiten des Menschseins auf".
Aufgabe des Hirten sei es, die Menschen aus den vielen Wüsten der Zeit herauszuführen, sagte der neue Papst unter Hinweis auf die Schriftlesung: «Es gibt die Wüste der Armut, die Wüste des Hungers und des Durstes. Es gibt die Wüste der Verlassenheit, der Einsamkeit, der zerstörten Liebe. Es gibt die Wüste des
Gottesdunkels, der Entleerung der Seelen, die nicht mehr um die Würde und um den Weg des Menschen wissen.
All diese äußeren Wüsten breiteten sich in der Welt aus, "weil die inneren Wüsten so groß geworden sind", beklagte Benedikt XVI. Die Schätze der Erde dienten "nicht mehr dem Aufbau von Gottes Garten, in dem alle leben können, sondern dem Ausbau von Mächten der Zerstörung". Die Kirche als Ganze und die Hirten in ihr
müssten sich wie Christus auf den Weg machen, "um die Menschen aus der Wüste herauszuführen zu den Orten des Lebens - zur Freundschaft mit dem Sohn Gottes, der uns Leben schenkt".
(kna 24.4.05 hr)








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