Joseph Kardinal Ratzinger ist der neue Papst: Benedikt XVI. Hier finden Sie alle Infos
und aktuellen Nachrichten über den neuen Pontifex - auf einen Klick.
12
Uhr 27: Fährt Benedikt 2006 nach Fatima? Der portugiesische Kardinal Jose
Saraiva Martins hat Benedikt XVI. für das kommende Jahr in den Marienwallfahrtsort
Fatima eingeladen. Der neue Papst könne dort an der Heiligsprechung zweier der drei
Hirtenkinder teilnehmen, sagte der Präfekt der Kongregation für Selig- und Heiligsprechungen
der Zeitung "Correio da Manha". Selbstverständlich werde der Papst selbst über eine
solche Pilgerfahrt entscheiden. Der Heiligsprechungsprozess für die Kinder von Fatima
liege dem Heiligen Stuhl aber sehr am Herzen, unterstrich Saraiva Martins. (efe
24.04.05 hr)
12 Uhr01: Beifall für Predigt Die
auf dem Petersplatz versammelte Menge hat nach der ersten Predigt von Papst Benedikt
XVI. vor der Öffentlichkeit minutenlang applaudiert. Nach den letzten Worten brandeten
erneut "Benedetto Benedetto" Sprechchöre auf. Das Bild auf dem Petersplatz war geprägt
von zahlreichen Flaggen, darunter auch immer wieder die schwarz-rot-goldene der Bundesrepublik
und die blau-weiße Bayerns. (agenturen 24.04.05 hr)
10
Uhr 55: Benedikt XVI erhält Zeichen der päpstlichen Vollmacht Benedikt XVI.
hat mit dem Pallium und dem Fischerring die Zeichen seiner päpstlichen Vollmacht erhalten.
Der chilenische Kardinalprotodiakon Jorge Arturo Medina Estevez legte dem neuen Papst
das Pallium um. Im Anschluss überreichte der Dekan des Kardinalskollegiums Angelos
Sodano dem neuen Papst den Fischerring. (rv 24.04.05 hr)
10
Uhr 23: Gläubige begrüßen Papst mit Applaus Zehntausende Menschen haben zum
Beginn der Einführungsmesse ihren neuen Papst mit Applaus und "Benedetto Benedetto"-Sprechchören
begrüßt. Nach einem Gebet am Petrusgrab zog Benedikt XVI. wie vorgesehen um 10 Uhr
auf dem Petersplatz ein. (afp/ansa 24.04.05 hr)
10
Uhr 21: Lehmann nennt Wahl Ratzingers "Bombenüberraschung" Als "Bombenüberraschung"
hat der der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Mainzer Kardinal Karl
Lehmann, die Wahl Ratzingers zum Papst bezeichnet. In der ARD-Sendung "Wort zum Sonntag"
sagte Lehmann, die Die Kardinäle hätten nur 24 Stunden für ihre Wahl gebraucht, "Joseph
Ratzinger war ihnen wohl am nächsten", da sie bei ihm die Zuverlässigkeit des Glaubens
in besten Händen glaubten, so Lehmann am Vorabend der Amtseinführung.
(ard.online
24.04.05 hr)
9 Uhr36: 20.000 Blumen schmücken Petersplatz Der
Petersplatz ist für die Amtseinführungsmesse mit 20.000 Blumen geschmückt worden.
Die Dekorationen für den ersten öffentlichen Gottesdienst Joseph Ratzingers als Benedikt
XVI. sind in gelb, weiß und grün gehalten und kommen aus dem ligurischen Küstenort
San Remo. (ansa 24.04.05 hr) 9 Uhr 20: Benedikt trägt Mitra
seines Vorgängers Benedikt XVI. trägt bei seiner Einführungsfeier eine Mitra
seines Vorgängers Karol Wojtyla. Die edelsteinbesetzte Mitra war 1996 für das 50-jährige
Priesterjubiläum Wojtylas gefertigt worden, der kranke Potifex hatte sie jedoch nie
getragen, weil die päpstliche Kopfbedeckung für ihn zu schwer war. Zuletzt was die
kunstvoll gearbeitete Mitra in einer Ausstellung im französischen Lyon gezeigt worden.
(ansa 24.04.05 hr)
9 Uhr 07: Papst betet an Petrusgrab Vor
Beginn der Amtseinführunsgsmesse betet Benedikt XVI. am Grab des Apostels Petrus.
Begleitet von einigen Kardinälen wollte der Papst sich an das unter dem Konfess-Altar
im Petersdom gelegene Petrusgrab begeben und dort um Gottes Hilfe für sein neues Amt
bitten. (repubbica 24.04.05 hr)
8 Uhr 35: Der Fischerring Der
Fischerring (lat. anulus piscatoris) ist seit dem 14. Jahrhundert der Amtsring des
Papstes. Schon seit dem ersten Jahrtausend gehört ein Ring zu den Insignien des Bischofs.
Der Ring, der heute dem neugewählten Papst übergeben wird, ist ein Sigelring mit dem
Bild des Hl. Petrus, der das Fischernetz ins Boot zieht. Der Ring nimmt Bezug auf
das Matthäusevangelium: Jesus trifft auf die beiden fischenden Brüder Andreas und
Petrus und fordert sie auf: "Folgt mir nach. Ich will euch zu Menschenfischern machen."
(Mt 4,18f) Der Fisch (griech. ichtys) wurde zum Kürzel „Jesus Christus Gottes Sohn
Erlöser“. Erstmals war er auf dem Ring von Papst Clemens IV. (1265-66) zu sehen. Seit
Nikolaus V. wird er zusammen mit dem Papstnamen in diesen Siegelring eingraviert. (rv
24.04.05 bp)
24.04.05, 8 Uhr 32: Gespannte Erwartung in weiß-blau Schon
Stunden vor Beginn der Amtseinführung von Papst Benedikt XVI. sind die Gläubigen auf
den Petersplatz geströmt. Mehr als 100.000 alleine aus Deutschland, Fahnen in schwarz-rot-gold
und weiß-blau wehen im leichten Frühlingswind. Kein Durchkommen mehr auch auf der
Via della Conciliazione. Die erwartete halbe Million dürfte bis zum Beginn der Messe
schon überschritten sein. Polizei und Zivilschutz haben die Lage im Griff. Sie nutzen
die Erfahrungen der vergangenen Wochen. Wie schon bei den Beisetzungsfeierlichkeiten
von Johannes Paul II. sind die Straßen um den Petersplatz großräumig gesperrt, der
Busverkehr ist umgeleitet, Sonderbusse sind im Einsatz. (rv 24.04.05 bp)
19
Uhr 10: Delagation aus dem Irak An der Amtseinführung von Papst Benedikt XVI.
nimmt auch eine Delegation aus dem Irak teil. Aus Bagdad ist am Abend der chaldäische
Patriarch Emmanuel Karim Delly in Rom angekommen. Zur Delegation gehören außerdem
Vertreter der shiitischen Partei "Oberster Revolutionsrat" und der Chef des europäischen
Sekretariats des Assyrischen Forums (agi 23.04.05 bp)
16 Uhr 52: Gerüchte
um Lehmann, "erstunken und erlogen" Papst Benedikt der XVI. soll dem Mainzer
Kardinal Karl Lehmann einen Posten in der Kurie angeboten haben. Das will ein Redakteur
der BILD-Zeitung wissen. Welches Amt der Papst für seinen Landsmann vorgesehen haben
soll, schreibt die BILD allerdings nicht. Joseph Ratzinger wolle mit der Wahl Lehmanns
sein konservatives Image aufwerten, heißt es. Dem geehrten Kardinal selbst entlockt
diese Geschichte nur ein müdes Lächeln: "Ach, es gibt in diesen Tagen so viele
Nachrichten, Spekulationen, dass mich das nicht wundert. Aber mich lässt das ganz
gelassen. Ich bin gespannt, wie der neue Papst die Glaubenskongregation, in der ich
ja auch schon mehr als zehn Jahre als Berater mitgearbeitet habe, besetzt. Denn davon
wird sehr viel abhängen. Auch für die Zukunft seines eigenen Dienstes und auch seines
eigenen Bildes und da freue ich mich wenn eine gute Besetzung gelingt." Seit
18 Jahren leitet Lehmann bereits die Deutsche Bischofskonferenz. Zeit für neue Aufgaben,
meinen die Spekulanten. Nette Geschichte, meint Lehmann. "Aber ich habe, denke
ich, meinen Platz in Deutschland. Und wenn ich hier bei verschiedenen Dingen etwas
mitwirken kann durch Beratung wie bisher, tu ich es auch in Zukunft gerne." Bis
Montag hat Benedikt XVI. dem Mainzer Kardinal – selbst ein international anerkannter
Dogmatiker und Schüler des Konzilstheologen Karl Rahner – angeblich Zeit für eine
Entscheidung gegeben. Lehmann schüttelt den Kopf: "Ja ich weiß gar nicht woher
die Leute sich das aus den Fingern saugen. Denn ich weiß überhabt nichts davon. Das
ist alles erstunken und erlogen, sagt man in Deutschland." (rv 23.04.05 bp)
15
Uhr 43: Riten bei der Amtseinführung Bei der morgigen Eucharistiefeier zur
Amtseinführung von Papst Benedikt XVI. wird es einige besondere Zeichen und Riten
geben. Die Feier beginnt mit einem kurzen Gebetsmoment am Petrusgrab, von wo aus dann
die Prozession auf den Petersplatz führen wird. Nach dem Evangelium, das auf lateinisch
und griechisch vorgetragen werden wird, bekommt der Papst das aus Lamm- und Schafwolle
gewobene Pallium überreicht. Dieser Stoffschal, der vorher in der Palliennische am
Petrusgrab ruhte, ist ein besonderes Zeichen seiner Amtsvollmacht und mit fünf Kreuzen
für die fünf Wundmale Jesu versehen. Das Pallium überreicht ihm der Kardinalprotodiakon,
während der Protopresbyter ein Gebet spricht. Darauf erhält der Papst den "Fischerring",
also den päpstlichen Ring. Diesen überreicht ihm der Vizhen ist dann das Gehorsamsversprechen,
das zwölf Menschen stellvertretend für die katholische Kirche leisten. Es sind drei
Kardinäle, der Bischof des bisherigen suburbikarischen Bistums von Kardinal Ratzinger,
der Pfarrer seiner früheren Titelkirche, ein Diakon, ein Ordensmann, eine Ordensfrau,
zwei Brautleute und zwei Firmlinge. Am Schluss wird der Papst mit einer neuen lateinischen
Formel den Segen spenden. (rv 23. 4. 05 lw)
15 Uhr
22: Bertone: Benedikt ist unser Beckenbauer Mit Papst Benedikt XVI. hat die
Kirche ihren Franz Beckenbauer gefunden. Davon ist der Erzbischof von Genua, Kardinal
Tarcisio Bertone, überzeugt, der selbst ein begeisterter Fußballfan ist. Der Kardinal
unterstrich außerdem, er habe mit Kardinal Ratzinger viel über Sport gesprochen.
(adnkr
23. 4. 05 lw)
15 Uhr 20: Belka: Papst wird nach Polen
kommen Papst Benedikt XVI. wird bald Polen besuchen. Davon ist der polnische
Premier, Marek Belka, überzeugt. Bisher habe es darüber zwar noch keine konkreten
Gespräche gegeben, aber morgen sei Präsident Aleksander Kwasniewski bei der Amtseinführung
Benedikts in Rom, und bei der Gelegenheit sollte einiges klärbar sein, so Belka. (adnkr
23. 4. 05 lw)
15 Uhr 18: Rom ist bereit Rom ist
für den Pilgeransturm vorbereitet. Das hat der römische Bürgermeister Walter Veltroni
unterstrichen. Die Organisation sei der beim "traurigen Ereignis" der Beerdigung von
Johannes Paul II. vergleichbar, so Veltroni. Rom sei bereit, die Pilger mit heiter
und liebevoll aufzunehmen. (adnkr 23. 4. 05 lw)
15
Uhr 07: Schäuble zufrieden mit Benedikt XVI. Der stellvertretende Vorsitzende
der CDU / CSU Fraktion, Wolfgang Schäuble, ist äußerst zufrieden mit dem neuen Papst.
In einem Interview mit der römischen Tageszeitung "Repubblica" betont er, dass die
Wahl des deutschen Kardinals positive Auswirkungen auf die Protestanten und Katholiken
in Deutschland haben könnte. Schäuble gehe davon aus, dass die wichtigen Themen wie
Religion, Glaube und Kirche nun gesellschaftlich wieder relevanter werden. Auch wenn
die Positionen des Kirchenoberhaupts kontrovers diskutiert werden, so handle es sich
dennoch um einen der größten Intellektuellen der Gegenwart. Der neue Papst, so Schäuble,
könne die Deutschen aus der Krise führen, und den Menschen Halt und Orientierung bieten.
(Adnkronos, 23.04.05, sitt)
15 Uhr 02: Papst dankt
Medienvertretern für ihren Einsatz Papst Benedikt XVI. hat den Medien für ihren
„wichtigen Beitrag“ gedankt und die Medienvertreter gleichzeitig an ihre Verantwortung
erinnert. In einer Audienz heute Vormittag unterstrich er, dass durch die Arbeit der
Journalisten, der Techniker und Kameraleute während der letzten Wochen die Aufmerksamkeit
der Welt auf Peterskirche, Petersplatz und den Apostolischen Palast gerichtet war.
Der Papst sagte, er wisse, dass die Journalisten in den letzten Monaten hart gearbeitet
hätten und das weit entfernt von zu Hause und den Familien.
„Damit die Sozialen
Kommunikationsmittel einen positiven Dienst am Gemeinwohl leisten können, braucht
es den verantwortlichen Beitrag aller und jedes einzelnen. Dabei ist es notwendig,
immer besser die Perspektiven und die Verantwortung zu begreifen, die die Entwicklung
der Medien mit sich bringt – im Hinblick auf die tatsächlichen Auswirkungen auf das
Gewissen und auf die Geisteshaltung der Menschen wie auch auf die Bildung der öffentlichen
Meinung. Zugleich möchte ich die Notwendigkeit eines klaren Bezugs auf die ethische
Verantwortung derer hervorheben, die im Mediensektor arbeiten, besonders hinsichtlich
der aufrichtigen Suche nach der Wahrheit sowie des Schutzes der zentralen Stellung
und der Würde der menschlichen Person. Nur unter diesen Voraussetzungen können die
Medien dem Plan Gottes gerecht werden, der sie uns zur Verfügung gegeben hat, „um
die Wahrheit zu entdecken, zu nutzen, bekannt zu machen, auch die Wahrheit über unsere
Würde und unsere Bestimmung als seine Kinder, Erben seines ewigen Reiches“ (ebd.,
14).“ Die Kirche, so der Papst, sei sich der großen Chance der Medien bewusst
und versuche auch, mit ihnen zusammen zu arbeiten. In diesem Zusammenhang erinnerte
Benedikt an seinen Vorgänger Johannes Paul II., der diesen offenen Dialog sehr kunstvoll
geführt habe und der einige Dokumente den Fragen der sozialen Kommunikation widmete.
Er selbst wolle diesen Dialog fortsetzen, so Papst Benedikt. Der Papst trug seine
Ansprache in italienisch, englisch, französisch und deutsch vor; als er deutsch zu
sprechen anfing, gab es Applaus, was er mit einem „Grazie“ quittierte. Um dann auf
italienisch noch einmal zu sagen: „Ich gehe jetzt zu meiner Muttersprache über“, worauf
noch mehr Applaus aufbrandete. Dass er auch die Italiener und im speziellen die Römer
schätzt, zeigte Papst Benedikt am Ende des deutschen Teils seiner Ansprache, als er
auf italienisch sagte: „Und schließlich – da wir ja in Rom sind – kommen wir zum Italienischen
zurück“. Offiziell begrüßt wurde der Papst im Namen der Journalisten vom Präsidenten
des Päpstlichen Medienrates, Erzbischof John Foley. Und der begann mit einem: „Grüß
Gott, Heiliger Vater!“
(rv 23.4. 05 lw)
14 Uhr 48: Gerüchte:
Lehmann soll an die Kurie? Papst Benedikt der XVI. soll dem Mainzer Kardinal
Karl Lehmann einen Posten in der Kurie angeboten haben. Das will ein Redakteur der
BILD-Zeitung wissen. Bis Montag soll der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz
angeblich Zeit für eine Entscheidung haben. "Reine Spekulation" sagt unterdessen ein
Mainzer Bistumssprecher. Welches Amt der Papst für den Landsmann vorgesehen haben
soll, schreibt die BILD allerdings nicht. Joseph Ratzinger wolle mit der Wahl Lehmanns
sein konservatives Image aufwerten, heißt es. (afp/pm 23.04.05 bp)
14
Uhr 34: Lehmann erwartet neue Impulse Der Mainzer Kardinal Karl Lehmann erwartet
sich unter Papst Benedikt XVI. neue Impulse für die Ökumene und die Rolle der Frau
in der Kirche. Gegenüber dem Nachrichtenmagazin Focus der Vorsitzende der Deutschen
Bischofskonferenz, zwar werde „es keine billige Anpassung oder wohlfeile Zugeständnisse
an den Zeitgeist geben“. Das verhindere aber „kein vertiefendes Fortschreiten in der
Ökumene, keine Stärkung der Stellung der Frau in der Kirche und auch keine überzeugendere
Darlegung der Grundlagen in der Gestaltung menschlicher Sexualität“. Die Frage der
Priesterweihe für Frauen stelle sich aber nicht.
Der Mainzer Bischof rechnet
außerdem mit "einer Erneuerung der Kurie und manch anderer Instrumente, wie der Weltbischofssynode".
Konflikte mit Ratzinger bestritt Lehmann jedoch: „Ich habe ihn immer als genialen
Theologen verehrt. Später gab es bei wenigen Fragen in der pastoralen und kirchenpolitischen
Einschätzung Akzentunterschiede.“ (ansa 23.04.05 bp)
14 Uhr 29: Schönborn,
"sehr glücklich in Wien" Kardinal Christoph Schönborn hat die Gerüchte über
seine Berufung als neuer Präfekt der Glaubenskongregation zurechtgerückt. Im Österreichischen
Fernsehen sagte der Wiener Erzbischof: "Dieses Amt vergibt ausschließlich der Papst,
wen er erwählt, weiß ich nicht. Nur weil es Gerüchte gibt, heißt das überhaupt nichts.
Im übrigen bin ich sehr glücklich in Wien, ich freue mich, ab Montag wieder in Wien
zu sein".
Er sei "sehr glücklich" über die Wahl Benedikts XVI., betonte Kardinal
Schönborn: "Es war eine gute Inspiration der Kardinäle, ihn zu wählen". Zweifellos
habe es in den Tagen des Vorkonklaves Stimmen gegeben, die für einen Papst aus dem
"Süden" eintraten. Aber ohne das Konklave-Geheimnis zu verletzen, könne sich jeder
"einen Reim darauf machen", dass bei einer so raschen Wahl des neuen Papstes "auch
Kardinäle aus Afrika, Lateinamerika und Asien auf dieser Spur gewesen sein müssen",
betonte der Wiener Erzbischof. (kathpress 23.04.05 bp)
14 Uhr 19:
60 Millionen E-Mails für den Papst Papst Benedikt XVI. kann sich vor Glückwunsch-Emails
kaum retten. Bereits 60 Millionen Zuschriften hat der Papstinnerhalb von zwei Tagen
erhalten. Die Emails kommen aus der ganzen Welt. Über 50 Prozent der Glückwünsche
sind auf Englisch geschrieben, aber auch viele spanische, portugiesische und deutsche
Nachrichten erreichen den Papst. Die Adresse des neuen Pontifex lautet: benediktxvi@vatican.va. (adnkronos
23.03.05 cw)
13 Uhr 21: Kopten-Patriarch: "sehr glücklich" "Wir
sind sehr glücklich über die Wahl Papst Benedikt XVI.. Er wird die Arbeit Johannes
Paul II. fortführen." Mit diesen Worten äußerte sich der koptisch-orthodoxe Patriarch,
Barnaba El Soriani, zum neuen Pontifex. El Soriani ist heute nach Rom eingetroffen
um morgen an der Amtseinführung Papst Benedikts teilnehmen zu können. (ansa 22.04.05
cw)
13 Uhr 21: Metropolit Kyrill: "sehr zufrieden" "Wir sind
immer bereit zum Dialog." Das hat der Moskauer Metropolit Gundiaev Kyrill bei seiner
Ankunft in Rom betont. Kyrill leitet die offizielle Delegation der russisch-orthodoxen
Kirche, die morgen an der Amtseinführung von Papst Benedikt XVI. teilnimmt. Moskau
sei "sehr zufrieden" über die Worte des Papstes in seiner ersten Predigt, so Kyrill.
Mangelnder Dialog habe die Beziehungen beider Kirchen zueinander erschwert. Der neue
Papst sei "ein hervorragender Theologe, einer der größten der Welt". Ein "konkreter
und ernsthafter Dialog" zwischen katholischer und russisch-orthodoxer Kirche sei daher
möglich, so Kyrill. (ansa 23.04.05 bp)
13 Uhr 11: Papst-Bruder ist
gelandet Der Bruder des neugewählten Papstes, Georg Ratzinger, ist in Rom eingetroffen.
Der 81-jährige kam mit dem Flugzeug aus München und landete um 12 Uhr 30 am Flughafen
Fiumicino. Morgen wird Georg Ratzinger an der Messe zur Amtseinführung seines Bruders
teilnehmen. Die beiden Brüder wurden 1951 gemeinsam zum Priester geweiht, Georg Ratzinger
leitete von 1964 bis 1994 die Regensburger Domspatzen. (ansa/rv 23.04.05 bp)
13
Uhr 11: Offizielle Delegation aus Deutschland Bundespräsident Horst Köhler,
Eva Luise Köhler und die deutsche Delegation nehmen am morgen an der feierlichen Messe
zur Amtseinführung von Papst Benedikt XVI. teil. Im Anschluss an die Messe gibt es
eine kurze Begegnung zwischen Papst Benedikt XVI., Bundespräsident Horst Köhler und
dessen Frau. Der Bundespräsident wird begleitet von Bundeskanzler Gerhard Schröder,
Doris Schröder-Köpf, Edmund Stoiber, Ministerpräsident des Freistaates Bayern und
Karin Stoiber. (pm 23. 4. 05 lw)
12 Uhr 17: Sonder-Airbus aus Bayern Bayern
pilgert nach Rom. Allein die offizielle Delegation aus dem Heimtland Papst Benedikts
zählt 120 Köpfe. Die bayerische Staatskanzlei hat einen Airbus gechartert. Ministerpräsident
Edmund Stoiber und Frau Karin führen die Delegation an. Stoiber hat Politiker und
Kirchenvertreter eingeladen, aber auch Vertreter von Trachtenverbänden und Schützenvereinen.
Unter ihnen: Landesbischof Johannes Friedrich, der Vorsitzende der israelitischen
Kultusgemeinde Würzburg, Josef Schuster, Landtagspräsident Alois Glück und die Fraktionsvorsitzenden
der Landtagsparteien, Herzog Franz von Bayern aus dem Hause Wittelsbach. Die Landsleute
des Papstes sollen Ehrenplätze auf dem Petersplatz bekommen. Nach dem Gottesdienst
ist eine kurze Begegnung mit Benedikt XVI. geplant, allerdings nur für Ministerpräsident
und Frau, gemeinsam mit Bundepräsident Horst Köhler und Kanzler Gerhard Schröder,
ebenfalls beide mit Gattin. Die Bayern müssen dafür früh aufstehen - der Airbus startet
in München um 4:30 Uhr. (pm 23.04.05 bp)
23.04.05, 11 Uhr 57: Benedikt
XVI: Dank an die Journalisten Benedikt XVI. hat den am Vatikan akkreditierten
Journalisten gedankt für die Arbeit, die sie in den vergangenen Wochen der Sedisvakanz
getan haben. Das Interesse der gesamten Welt in dieser "historisch wichtigen Zeit
" habe sich dank ihrer Arbeit auf die Kirche und den Vatikan gerichtet. Der deutsche
Papst hofft auch, die Offenheit gegenüber den Medien forzusetzen, die sein Vorgänger
Johannes Paul II. pflegte. Außerdem betonte der die ethische Verantwortung der Journalisten:
Medienvertreter müssten sich in ihrer Arbeit für die Wahrheit und die Würde des Menschen
einsetzen. Benedikt las die kurze Ansprache an die etwa 1.000 Medienertreter und
Pilger auf italienisch, englisch, französisch und deutsch vor. Sprachlich war der
Text außerordentlich trocken. Vereinzelt waren Sprechchöre von Jugendlichen zu hören,
doch Abweichungen vom Protokoll gab es nicht. (rv 23.04.05 gs)
17
Uhr 00: Die Deutschen kommen Etwa 100.000 Deutsche werden am Sonntag zum Antsantritt
von Papst Benedikt XVI. in Rom erwartet. Das hat die Nachrichtenagentur afp von Reiseveranstaltern
erfahren. Die Flüge und Züge aus Deutschland Richtung Rom seien so gut wie voll. Bundespräsident
Horst Köhler trifft am Samstag Abend per Flugzeug in Rom ein; er wird von Innenminister
Otto Schily und CDU-Chefin Angela Merkel begleitet. CSU-Chef Edmund Stoiber hingegen
kommt am Sonntag mit einer 120-köpfigen bayrischen Delegation. (afp 22.04.05 sk)
16
Uhr 15: Die Sixtina öffnet wieder
Die Sixtinische Kapelle
ist ab morgen wieder für Besucher geöffnet. Das hat die Leitung der Vatikanischen
Museen bekanntgegeben. Wegen des Konklave war die Kapelle, in der die Papstwahl stattfand,
seit dem 7. April nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich. Der Ofen und die Sitzreihen
für die Kardinäle, die am Konklave teilnahmen, sind entfernt worden. (ansa 22.04.05
sk)
15
Uhr 26: „Nationalsozialismus schien uns teuflisch“
Der
große Bruder des neuen Papstes, Georg Ratzinger, weist Unterstellungen in der britischen
und der US-Presse zurück. Artikel in zahlreichen Medien hatten die Mitgliedschaft
des jungen Joseph Ratzinger in der Hitler-Jugend betont. Im Interview mit einer israelischen
Tageszeitung hält Georg Ratzinger dem entgegen: "Unser Vater war von Anfang an ein
geschworener Gegner der Nazis. Er hielt sie für eine teuflische Bewegung, und das
beeinflußte uns. Wir sahen im Nationalsozialismus kein Lebensmodell, sondern etwas
in sich Bösartiges." Georg Ratzinger betont, Kinder und Jugendliche - auch er selbst
- seien damals zur Mitgliedschaft in der Hitler-Jugend gezwungen worden. (ansa
22.04.05 sk)
15 Uhr 16: Staatsbesuch zur Amtseinführung
Als
erster Staatsgast zur Amtseinführung von Papst Benedikt XVI. am Sonntag ist gestern
Abend der schwedische König Karl Gustav in Rom eingetroffen. Aus der ganzen Welt erwarten
die römischen Flughäfen zwischen 40 und 60 Sonderflüge mit den offiziellen Delegationen.
Aus Deutschland werden Samstag Abend Bundespräsident Horst Köhler, Bundeskanzler Gerhard
Schröder und der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber eintreffen. Die österreichische
Delegation wird von Bundespräsident Heinz Fischer angeführt, die Schweiz entsendet
Bundesrat Pascal Couchepin als offiziellen Abgeordneten. Für die USA reist Vizepräsident
Dick Cheney an. Aus Spanien werden König Juan Carlos und Königin Sophie in Rom
erwartet, Frankreich schickt den Premier Jean Pierre Raffarin, Belgien Prinz Philipp
mit Ehefrau Mathilde. Aus Holland werden der Thronfolger Willem Alexander und der
Premierminister Jan Peter Balkenende anreisen. Auch aus Taiwan hat sich Staatsbesuch
angemeldet: Präsident Chen Shui-bian schickt einen Vertreter. Die offizielle Teilnahme
Taiwans an der Beerdigungsfeier für Papst Johannees Paul II. war Anlass zu Verstimmungen
zwischen China und dem Heiligen Stuhl. Vertreter des Judentums wollen mit Rücksicht
auf ihr Pessachfest nicht an der Zeremonie teilnehmen. Das russisch-orthodoxe Moskauer
Patriarchat schickt eine von Metropolit Kyrill angeführte Delegation nach Rom. Nach
der Messe ist auch eine persönliche Begegnung zwischen Kyrill und dem deutschen Papst
vorgesehen, hieß es. (rv/adnkronos 22.04.05 gs)
15 Uhr 01: Termine
des Papstes
Papst Benedikt XVI. hat bereits rund um seine Amtseinführung
ein gedrängtes Arbeitsprogramm. Samstag um 11 Uhr empfängt er in der Audienzhalle
die am Vatikan akkreditierten Journalisten. Nach der feierlichen Messe zur Amtsübernahme
am Sonntag, die um 10 Uhr beginnt, begrüßt Benedikt die aus aller Welt angereisten
Staatsgäste. Am Montag um 10 Uhr trifft der deutsche Papst in der Audienzhalle mit
seinen Landsleuten zusammen, am Abend desslben Tages, um 18 Uhr 30, tritt er seinen
ersten offiziellen Rombesuch am Grab des Apostels Paulus an. Voraussichtlich am Mittwoch
um 10 Uhr wird die erste Generalaudienz auf dem Petersplatz stattfinden. Am 7. Mai
wird Benedikt Besitz von seiner römischen Bischofskirche, der Lateranbasilika, ergreifen.
(rv 22.04.05 gs)
14 Uhr 48: Benedikt kein Gegner der Befreiungstheologie
Papst
Benedikt XVI. ist nach den Worten des Regensburger Bischofs Gerhard Ludwig Müller
kein Gegner der Befreiungstheologie. Dank des Einsatzes von Gustavo Gutierrez, der
bekanntesten Figur dieser Richtung, sei die Auseinandersetzung mit der Glaubenskongregation
«in das richtige Lot geraten», sagte Müller am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur.
«Ratzinger teilt da voll und ganz meine Meinung.» Dem vorausgegangen sei ein Lernprozess,
in dem Missverständnisse ausgeräumt und Argumente präziser gefasst werden mussten.
Die Römische Glaubenskongregation unter ihrem damaligen Präfekten Kardinal Joseph
Ratzinger hatte 1985 den brasilianischen Befreiungstheologen Leonardo Boff gemaßregelt. (kna
22.04.05 gs)
14 Uhr 45: D: Lehmann warnt vor „verzerrtem Bild“
Der
Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, warnt davor, "das Bild" des neuen Papstes
zu "verzerren". In einem Brief an sein Bistum betont der Vorsitzende der deutschen
Bischofskonferenz: "Wer ihn, seine Äußerungen und Veröffentlichungen seit über 50
Jahren kennt, weiß, wie viel die Theologie des 20 Jahrhunderts, das II. Vatikanische
Konzil und auch der Weg der Ökumene ihm verdanken." Lehmann würdigt auch das "Glaubenszeugnis"
des neuen Papstes. Wörtlich schreibt er: "Es wäre ungerecht und undankbar, sein ganzes
Wirken mit einigen schwierigen Konfliktsituationen gleichzusetzen, wo es um die Auseinandersetzung
von Christentum und Kirche mit der Moderne geht und in der Kardinal Ratzinger auch
von seinem Amt her ein unerschrockener Anwalt war und ist."
Hier ist der Brief
von Kardinal Lehmann in vollem Wortlaut:
Liebe Mitbrüder im bischöflichen
und priesterlichen Amt, liebe Brüder und Schwestern,
so groß in der ganzen
Welt Trauer und Schmerz über das Sterben und den Tod von Papst Johannes Paul II. war
– die neun Tage der Trauer haben es nochmals gezeigt - , so begeistert war die Aufnahme
seines Nachfolgers Benedikt XVI. In 24 Stunden, in denen vier Wahlgänge stattfanden,
haben die 115 Kardinäle zügig und entschieden den deutschen Kurienkardinal Joseph
Ratzinger zum neuen Papst gewählt. Ich habe ihm unmittelbar nach der Wahl die Glück-
und Segenswünsche unserer Bischofskonferenz und vor allem der katholischen Mitchristen
übermittelt. Er hat mehrfach um unsere Unterstützung aus seiner Heimat gebeten.
Am
Fest eines heiligen deutschen Papstes aus dem 11. Jahrhundert, nämlich Leo IX. aus
Egisheim im Elsaß, wurde am 19. April nach über 480 Jahren ein deutscher Kardinal
zum Oberhaupt der katholischen Kirche gewählt. Dies war und bleibt eine Überraschung,
die wir wie viele Menschen auf der Welt dankbar entgegengenommen haben. Die zur Wahl
versammelten Kardinäle aus allen Kontinenten haben nach gründlicher Prüfung und intensivem
Gebet vor Gott und der Kirche die Überzeugung gewonnen, dass Joseph Kardinal Ratzinger
am meisten geeignet ist, den Petrusdienst „Du aber stärke deine Brüder (und Schwestern)“
kraftvoll und überzeugend weiterzuführen. Er war ein enger Mitarbeiter des verstorbenen
Papstes, der ihn hoch schätzte; er galt vielen als eine Gewähr für die Festigkeit
und Zuverlässigkeit des Glaubens in schwieriger Zeit; er war in der ganzen Welt bekannt
als einer der führenden Theologen unserer Zeit, vor allem auch durch seine Veröffentlichungen;
auf Grund seiner Bildung, seiner Humanität und seines Weitblicks hatte er sich in
der Welt des Geistes großen Respekt und hohe Anerkennung verschafft. Aus fast 24jähriger
verantwortlicher Tätigkeit in Rom kannte er nicht nur viele Länder der Erde, sondern
auch die Leitung und Führung der Weltkirche. Nicht zuletzt darum haben die Kardinäle
dem Dekan ihres Kollegiums die Übernahme dieses so wichtigen Dienstes zugetraut und
zugemutet.
Der neue Papst hat sich den Namen Benedikt gegeben. Er knüpft damit
zunächst an den Friedenspapst Benedikt XV. an, der sich während des Ersten Weltkrieges
unermüdlich um Frieden und Versöhnung bemühte. Ganz bewusst knüpft er aber auch an
den Mönchsvater Benedikt von Nursia an, der zu den wichtigsten Schöpfern der abendländischen
Kultur zählt und Patron des heutigen Europa ist. Dieser Name gibt noch viel zu denken.
In
den letzten Jahren und Jahrzehnten ist das Bild Kardinal Ratzingers bei uns oft verzerrt
worden. Wer ihn, seine Äußerungen und Veröffentlichungen seit über 50 Jahren kennt,
weiß, wie viel die Theologie des 20 Jahrhunderts, das II. Vatikanische Konzil und
auch der Weg der Ökumene ihm verdanken. Auch das Leben der Christen hat immer wieder
durch sein Glaubenszeugnis Stärkung und Ermutigung erfahren. Es wäre ungerecht und
undankbar, sein ganzes Wirken mit einigen schwierigen Konfliktsituationen gleichzusetzen,
wo es um die Auseinandersetzung von Christentum und Kirche mit der Moderne geht und
in der Kardinal Ratzinger auch von seinem Amt her ein unerschrockener Anwalt war und
ist.
Er hat inzwischen mutig und ermutigend, frisch und sympathisch seinen
Dienst angetreten. Ich bitte alle Schwestern und Brüder im Bistum Mainz, mit dem der
neue Papst immer eng verbunden war, um Vertrauen in Papst Benedikt XVI. und um das
inständige Gebet, dass Gott ihm die Gaben des Geistes überreich für seinen Auftrag
schenke.
Mit herzlichen Grüßen aus Rom
Ihr Bischof
Karl
Kardinal Lehmann Bischof von Mainz
(rv 22.04.05 sk)
14 Uhr
43: Am siebten Mai im Lateran
Papst Benedikt XVI. wird am 7. Mai Besitz
von der Lateranbasilika Besitz ergreifen. Das meldet die Agentur AGI. Die Lateranbasilika
ist die Bischofskirche des Papstes. (agi 22.04.05 gs)
14 Uhr 33:
Orthodoxer Bischof, „Einheit schneller als erwartet“
Papst Benedikt XVI.
will in Sachen Ökumene und Dialog der Religionen den Kurs seines Vorgängers fortsetzen.
"Die Wiederherstellung der sichtbaren Einheit aller Christen" nannte er bereits seine
"vorrangige Aufgabe". Das geringste Problem sei die Einheit mit den Orthodoxen - sagt
zumindest Bischof Tichon Ivanov, Bischofsvikar für die bulgarisch-orthodoxe Kirche
in West- und Mitteleuropa. "Ich behaupte jetzt, hier und jetzt, die Einigkeit zwischen
der orthodoxen Kirche und der katholischen Kirche kommt schneller, als alle erwarten.
Die Orthodoxen werden nicht katholisch und die Katholiken werden nicht orthodox. Das
ist sicher. Aber es könnte sein, dass wir gemeinsam zelebrieren können. denn die Unterschiede
zwischen uns sind minimal, wirklich minimal, was den Glauben betrifft. Die Unterschiede
zwischen Katholiken und Orthodoxen sind eher vom verletzten Stolz, nicht Klarheit,
wer ist eigentlich das Oberhaupt, alles Dinge von denen wir irgend wann sehen, dass
es auch ohne geht." Theologen würden häufig vor allem nach den Unterschieden der
Kirchen suchen. Der neue Papst - ohne Zweifel hervorragender Theologe - würde aber
nicht nur auf seinen Verstand, sonder vor allem auch auf sein Herz hören, sagt Bischof
Tichon. "Wir werden unter Druck von unseren Christen gestellt, die sagen, wir wollen
aber gemeinsam beten. Ich bin verheiratet mit einem Katholiken und ich kann jetzt
nicht meine Kinder von Kirche zu Kirche schleppen - entweder ihr versteht euch gut
oder wir lassen es. Es ist unsere Pflicht, dass wir möglichst nahe sind, ohne dass
wir das verletzen, was substantiell wichtig ist." (rv 22.04.05 bp)
14
Uhr 12: Flugverbot über Rom
Zur Amtseinführung Papst Benedikt XVI. werden
in Rom strenge Sicherheitsvorkehrungen gelten. So hat die Stadt ein Flugverbot für
die Zeit zwischen 8 und 16 Uhr erlassen. Es gilt in einem Umkreis von 8 Kilometern
rund um den Vatikan. Der normale Verkehrsbetrieb am Flughafen Fiumicino wird nicht
davon betroffen sein. (ansa 22.04.05 gs)
14 Uhr 08: Couchepin kommt
zur Amtseinführung
Bundesrat Pascal Couchepin wird als offizieller Abgeordneter
der Schweiz zur Amtseinführung von Papst Benedikt XVI. nach Rom reisen. Von seiten
der katholischen Kirche werden die Bischöfe Ivo Fürer und Pierre Burcher anwesend
sein. (adnkrono 22.04.0.5.gs)
14 Uhr 03: Italien – TV-Biografie über
Johannes Paul
Das Leben des verstorbenen Papstes Johannes Paul
II. wird verfilmt. Seit drei Jahren werde an den Grundlagen der TV-Biographie gearbeitet,
erklärte der Sprecher der italienischen Produktionsfirma. Die Produzenten hätten sich
aber an die Vereinbarung gehalten, erst nach dem Tod des Papstes mit den Dreharbeiten
zu beginnen. Der zweiteilige Film ist eine Coprodukion mit Fernsehanstalten aus Italien,
Großbritannien, den Vereinigten Staaten, Spanien, Deutschland und Polen. Der Film
soll mit dem Papst-Attentat im Mai 1981 beginnen. Auf dem Weg ins Krankenhaus werde
sich der TV-Papst in Rückblenden an seine Jugend, das Priesterseminar und seinen Weg
zum Papstamt erinnern. Anschließend sollten die 26 Jahre seiner Amtszeit nachgezeichnet
werden. Weger der Titerolle liefen Verhandlungen mit dem Schauspieler Liam Neeson.
Der Ire hatte im Oscarerfolg "Schindlers Liste", die Hauptrolle gespielt. (kathpress
22.04.05 bp)
11 Uhr 14: Papst: Gespräch mit
Kardinälen, "Ich will dienen" Der neue Papst will vor allem Diener sein. Das
meinte er bei einer Audienz für die Kardinäle heute Vormittag in der Sala Clementina
des Vatikans. In seiner Ansprache meinte er, er wolle den Kardinälen "in einfacher
und brüderlicher Weise meine Gefühle in diesen Tagen erzählen". Er habe derzeit ein
"tiefes Bedürfnis nach Schweigen, tiefe Dankbarkeit und einen Sinn des Umvermögens"
angesichts seiner neuen Aufgabe. Seine erste Begegnung mit den Gläubigen auf dem Petersplatz
nach seiner Wahl sei "wirklich bewegend" gewesen. Er danke für die ihm gezeigte Solidarität,
vor allem aber auch den Kardinälen für ihre "aktive Mitarbeit in der Leitung der Kirche
während der Sedisvakanz". Er hoffe auch weiter, so Papst Benedikt, "auf eure großzügige
Mitarbeit". "Ich bitte euch, laßt es nie an dieser Unterstützung für mich fehlen!"
Er wisse um seine Grenzen, betonte der Papst. "Ich weiß auch, was die Natur der
Mission ist, die mir anvertraut wurde und die ich mit innerer Hingabe erfüllen will.
Hier geht es nicht um Ruhm, sondern um einen Dienst, den es mit Einfachheit und Bereitschaft
zu leisten gilt." Er nehme sich, so der Papst weiter, Christus zum Vorbild, "der ja
nicht kam, um zu herrschen, sondern um zu dienen". Er wolle sein Bestes tun, um dem
zu entsprechen. Benedikt XVI. erinnerte auch an seine Vorgänger, vor allem an Johannes
Paul II. "Sein Zeugnis in den letzten Tagen hat uns mehr als je zuvor gestützt, und
seine Präsenz fühlen wir immer noch." Der Tod Johannes Pauls habe "österliche Merkmale
gehabt; mit seiner "Agonie hat er eine Art letzter Messe gefeiert, die im "Amen" gipfelte
- ein völlig als Opfer dargebrachtes Leben".
Nach der Ansprache und dem Segen
Benedikts XVI. defilierten die Kardinäle an ihm vorbei. Dabei begrüßte Papst Ratzinger,
neben dem Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano saß, ältere oder kranke Kardinäle wie
etwa Augustin Mayer im Stehen. Münchens Kardinal Friedrich Wetter, als Münchner Erzbischof
Nachfolger des früheren Kardinal Ratzinger, sagte zum Papst: "Wir sehen uns dann"
und "Für viele Jahre!" Antwort des neuen Papstes: "Gottes Segen für dich!" Der Kölner
Kardinal Joachim Meisner sagte dem Papst unter Anspielung auf den kommenden Weltjugendtag
im August: "Wir warten!" Wiens Kardinal Christoph Schönborn meinte zu Benedikt: "Es
freut mich." Der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann,
grüßte den Papst, den er mit "Heiliger Vater" ansprach, besonders herzlich. Sehr lebhaft
unterhielen sich der orientalische Patriarch Moussa I. Daoud und später Kardinal Renato
Martino mit dem Neugewählten. Mit jedem Kardinal unterhielt sich der Papst ungefähr
zwanzig Sekunden lang. Nach der Audienz stimmte Papst Ratzinger das "Regina Coeli"
an; dann verabschiedete er sich auf italienisch mit den Worten: "Danke, alles Gute,
wir seh`n uns am Sonntag!" Die anwesenden Kardinäle sangen zum Schluß noch ein lateinisches
Glückwunsch-Lied. (rv 22.04.05 sk)
11 Uhr 10: USA: Kardinäle
verteidigen Papst Einige US-Kardinäle haben den neugewählten Papst Benedikt
XVI. gegenüber Kritik in Kirchenkreisen verteidigt. Die Menschen sollten sich den
Papst doch einfach anschauen, meinte der Erzbischof von Washington, Kardinal Theodore
E. McCarrick, bei einer Pressekonferenz im Vatikan. "Fällt kein Urteil auf Grund der
Berichte, die ihr in den Zeitungen lest", so McCarrick. Auch der Kardinal von Chicago,
Francis George, lobte Benedikt XVI. als "bescheidenes Genie" und als "wahren Christen".
In US-Medien war nach der Papstwahl ausführlich über den Lebenslauf Kardinal Joseph
Ratzingers berichtet worden. Dabei wurde auch regelmäßig seine Mitgliedschaft in der
Hitler-Jugend erwähnt, die zwar damals für deutsche Jugendliche verpflichtend gewesen
sei, aber der sich jemand mit einem starken Charakter doch hätte widersetzen können,
wie einige Kommentatoren meinten. (kap 22.04.05 sk)
11 Uhr 04: Deutschland:
Münchner Messe für den Papst Einen großen Gottesdienst für den neuen Papst
will Münchens Kardinal Friedrich Wetter an Christi Himmelfahrt im Liebfrauendom feiern.
Das gab das Münchner Erzbistum, aus dem der neue Papst stammt, heute bekannt. Die
Messfeier um zehn Uhr werde, so die Ankündigung wörtlich, "ein besonderes Ereignis
sein". Aus allen 750 Gemeinden des Erzbistums, das der jetzige Papst fünf Jahre lang
leitete, werden Priester und Gläubige erwartet. Kardinal Wetter, der am Konklave teilgenommen
hat, will dabei besondere Grüße des Heiligen Vaters an seine bayerische Heimat übermitteln.
(pm 22.04.05 sk)
10 Uhr 48: Papstbruder reist nach Rom Georg
Ratzinger, der Bruder des neuen Papstes, wird am Sonntag bei der Amtseinführung von
Benedikt XVI. auf dem Petersplatz mit dabei sein. Der 81jährige Regensburger Priester
hofft, telefonisch in Zukunft einen "direkten Draht" zum Papst zu erhalten, um so
wie bisher mit ihm plaudern zu können. Ein Treffen, das die beiden Brüder für Pfingsten
2005 vereinbart hatten, mussten sie bereits streichen. (adnkronos 22.04.05 gs)
10
Uhr 46: Spaziergang zur Sixtina... Papst Benedikt XVI. empfängt heute die Kardinäle
zu einer Audienz. Von seiner Ansprache erwarten Beobachter weitere Aufschlüsse über
die Pläne des neuen Pontifex Maximus. Die italienische Presse reagiert froh auf die
Bestätigung aller bisherigen Spitzen-Ämter an der Kurie. Die "Repubblica" betont,
dass Papst Benedikt damit auch sein Vertrauen zu den bisherigen italienischen Kurien-Erzbischöfen
und -Kardinälen zeige. Dass er etwa Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano für weitere
fünf Jahre in seinem Amt bestätigt habe, sei ein wichtiges "Zeichen der Wertschätzung"
und eine "Anerkennung der Rolle", die Sodano in den letzten Monaten des verstorbenen
Papstes und in den Wochen des Übergangs zum neuen Papst gespielt habe. Nach Angaben
der "Repubblica" war das jüngste Konklave von Zeichen der Einmütigkeit zwischen den
Kardinälen Ratzinger und Carlo Maria Martini begleitet. Martini, früherer Erzbischof
von Mailand und Jesuit, ist eine der großen Gestalten im Kardinals-Kollegium. Die
Zeitung zitiert einen im Vatikan wohnenden Monsignore mit den Worten: "An diesem (Dienstag-)
Morgen, als die Teilnehmer am Konklave zur Sixtinischen Kapelle gingen, konnte ich
Ratzinger sehen, wie er Martini - der mit seinem Stock langsam ging - freundlich am
Arm stützte." (rv/repubblica 22.04.05 sk)
10 Uhr 44: Attentäter
Agca will Papst sehen Der Papst-Attentäter Ali Agca hofft, den Nachfolger Johannes
Paul II. persönlich sehen zu können. Sein Anwalt schickte eine entsprechende Botschaft
an die Medien. Agca, der am 13. Mai 1981 auf dem Petersplatz zwei Schüsse auf Johanens
Paul abgefeuert hatte, sitzt in der Türkei im Gefängnis. Zur Beerdigung der polnischen
Papstes durfte er nicht nach Rom reisen. (adnkronos 22.04.05 gs)
10
Uhr 36: Papst schreibt an Juden Der neue Papst hat an den römischen Oberrabbiner
geschrieben und seinen Willen zum Gespräch mit dem Judentum bekräftigt. In der Botschaft,
die gestern bekannt wurde, lädt Benedikt XVI. Oberrabbiner Riccardo di Segni auch
zu seiner Amtseinführung am Sonntag ein. Wörtlich schreibt er: "Ich vertraue auf
die Hilfe Gottes, um das Gespräch fortzusetzen und die Zusammenarbeit mit den Söhnen
und Töchtern des jüdischen Volkes zu verstärken." di Segni zeigte sich sehr froh über
die Botschaft des Papstes. Er kenne den bisherigen Kardinal Joseph Ratzinger, jetzt
Benedikt XVI., als einen "Giganten des Geistes". Der verstorbene Papst Johannes Paul
II. hatte den früheren Oberrabbiner Elio Toaff in seinem Testament erwähnt; der neue
Papst bekräftigt, auch in dieser Hinsicht die Dialog-Bereitschaft seines Vorgängers
fortzusetzen. (rv/repubblica 22.04.05 sk)
10 Uhr 36: Deutschland:
Mehr Frauen in Leitungspositionen Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend
(BDKJ) hat die deutschen Bischöfe aufgerufen, Frauenförderpläne für ihre Diözesen
aufzustellen. Auf diese Weise sollten Frauen verstärkt in leitende kirchliche Funktionen
einbezogen werden, erklärte die BDKJ-Bundesfrauenkonferenz gestern Donnerstag in Odenthal-Altenberg.
Das Engagement von Frauen in der Kirche sei in den letzten Jahrzehnten vielfältiger
geworden. (kna 22.04.05 gs)
8 Uhr 26: Audienz für deutsche Pilger Papst
Benedikt XVI. wird die die Pilger aus Deutschland, die zu seiner Amtseinführung nach
Rom gereist sind, Montag vormittag in Audienz empfangen. Das hat Vatikansprecher Joaquin
Navarro-Valls bekannt gegeben. Der Pontifex empfängt seine Landsleute in der vatikanischen
Audienzhalle. Die Audienz mit den Staatsgästen wird dagegen bereits am Sonntag nach
der Amtseinführung stattfinden. Montag abend um 18 Uhr 30 wird Benedikt das Grab des
Apostels Paulus in Sankt Paul vor den Mauern besuchen. (rv 22.04.05 gs)
22.04.05,
8 Uhr 21: Glaubenskongregation, Dokument über Wiederverheirate Einige brisante
Dokumente soll Papst Benedikt XVI. seinem Nachfolger an der Spitze der Glaubenskongregation
zur Bearbeitung hinterlassen haben. Das berichtet die italienische Tageszeitung "La
Republica". Ihr zufolge bereitete Kardinal Ratzinger ein Papier über wiederverheiratete
Katholiken vor. Nach einer "schuldlosen" Scheidung sollten Wiederverheiratete zu den
Sakramenten zugelassen werden, berichtet das Blatt. Eine entsprechende Änderung in
der katholischen Glaubenslehre wäre aus theologischer, besonders aus pastoraler Sicht
eine Sensation. Außerdem habe der oberste Glaubenshüter der katholischen Kirche das
Pensionsalter für Bischöfe auf 80 Jahre anheben wollen. Derzeit sieht das Kirchenrecht
vor, dass Bischöfe bei Vollendung des 75. Lebensjahres dem Papst ihren Rücktritt anbieten
müssen, den dieser aber auch ablehnen kann - was etwa bei Ratzinger der Fall war.
Auch zwei Papiere über ökumenische Fragen sollen auf Ratzingers Schreibtisch gelegen
sein, als er zum Papst gewählt wurde, berichtet "Repubblica". Eines über des Ausübung
des Petrusdienstes und ein anderes über die göttliche Abstammung von Jesus Christus,
das als Grundlage für alle christlichen Konfessionen dienen sollte. Wer Ratzingers
Nachfolge an der Spitze der Glaubeneskongregation übernimmt, ist vorerst unklar. Mögliche
Kandidaten wären der renommierte italienische Theologe Bruno Forte, der Genueser Kardinal
Tarcisio Bertone oder der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn, der an Ratzingers
Seite den Katechismus vorbereitete. Schönborn allerdings sagte vor wenigen Tagen auf
die Frage eines Journalisten, ob er bereit sei, an die römische Kurie zu wechseln,
er sei "sehr, sehr gern in Wien". (repubblica, 22.04.05 gs)