2005-04-20 08:30:20

Ratzinger ist der 8. deutsche Papst


In der Kirchengeschichte hat es bisher sieben deutsche Päpste gegeben. Zuletzt war vor fast 500 Jahren, in den Anfängen der Reformation, Hadrian VI. Kirchenoberhaupt. Die Deutschen an der Spitze der katholischen Kirche blieben zumeist aber wenig bedeutend. Leo IX. jedoch machte sich als Reformer einen Namen. Doch sein Name steht ebenso für die Spaltung Roms von der Ostkirche.
Der erste deutsche Papst Gregor V. regierte in den Jahren von 996 bis 999. Er war Sohn Herzog Ottos von Kärnten und Hofkaplan Ottos III. Gregor V. wurde als 24-Jähriger in Ravenna von Otto III. zum Papst designiert und von den Kardinalbischöfen von Ostia, Porto und Albanum geweiht und gekrönt als Gregor V.
In den Jahren 1046/47 regierte Clemens II . Er wurde mit Zustimmung Heinrichs III. gewählt von Klerus und Volk von Rom. Clemens II. wurde vergiftet und starb am 9. Oktober 1047. Sein Grab im Bamberger Dom ist das einzige Papstgrab nördlich der Alpen.
Damasus II. war nur wenige Tage, zwei Wochen im Amt - vom 17. Juli bis 9. August 1048. Er war Bischof Poppo (Bruno) von Brixen und stammte aus fränkisch-bayerischem Adelsgeschlecht. Er starb am 9. August 1048 in Palestrina wahrscheinlich an einer Malariaerkrankung.
Leo IX. war von 1049 bis 1054 Papst. Er stammte aus dem Geschlecht der Grafen von Dagsburg und Egisheim (Elsaß) und war Vetter Heinrichs III. Leo XI. kämpfte gegen Simonie (Kauf und Verkauf geistiger Ämter) und Laieninvestitur (Geistliche Ämter für Laien). In sein Pontifikat fiel die endgültige Trennung Roms von Konstantinopel (1054). Leo XI. wurde beigesetzt im Petersdom in Rom.
Viktor II. regierte von 1055 bis 1057. Bischof Gebhardt von Eichstätt und Kanzler des Kaisers, Sohn von Hartwich und Beliza aus der Familie der Grafen von Dollnstein-Hirschberg. Der letzte deutsche Bischof auf dem Papstthron und der letzte von einem Kaiser - Heinrich III. - eingesetzte Papst. Er führte Kirchenreformen weiter. Beigesetzt wurde er in Ravenna in der Kirche S. Maria Rotonda.
Vom 2. August 1057 bis zum 29. März 1058 regierte Stephan XI. , Friedrich, Sohn Gozelos I., Herzogs von Lothringen. Setzte sich für Kirchenreformen ein, starb auf einer Reise in Florenz, wo er auch in der Kirche S. Reparata beigesetzt ist.
Hadrian VI. war vom 9. Januar 1522 bis 14. September 1523 im Amt. Stammte aus Utrecht, das damals zum Heiligen Römischen Reich deutscher Nation gehörte und war Sohn eines Zimmermanns. Er ist der letzte Papst, der sich selber als Deutscher betrachtete, und der letzte nicht-italienische Papst bis zur Wahl des Polen Karol Wojtyla 1978 (Johannes Paul II.). In einigen Quellen gilt er auch als Papst niederländischer Herkunft.
Als katholisches Kirchenoberhaupt versuchte Hadrian VI. vergeblich durch einen Legaten auf dem Reichstag zu Regensburg die Ächtung des Reformators Martin Luther (Wormser Edikt) durchzusetzen und die Einheit des Glaubens und damit der Christenheit zu bewahren. Hadrians asketische Lebensweise stieß in der verweltlichten Kurie in Rom auf großen Widerstand. Zunächst beigesetzt im Petersdom, wurde sein Leichnam im Jahre 1533 übergeführt in die deutsche Nationalkirche Santa Maria dell'Anima.
(dw 20.04 05 gs)







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