2005-04-20 07:08:47

China hofft auf vatikanische Entspannungspolitik


Der Vatikan soll seine diplomatischen Beziehungen zu Taiwan abbrechen und sich nicht in chinesische Religionsfragen einmischen. Das nannte ein chinesischer Regierungssprecher als Voraussetzungen für bessere Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und China unter dem neuen Papst Benedikt XVI. Die Chance auf eine Politik der Entspannung sei tatsächlich gegeben, sagte Hong Kongs Bischof Joseph Zen in einem Fernsehinterview. Der Oberhirte hatte nach dem Tod Johannes Pauls II. geäußert, dass der Heilige Stuhl dazu bereit sei, Peking anzuerkennen und mit Taiwan zu brechen, sofern das zu einer Entspannung für die romtreuen chinesischen Katholiken führe. China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz, der Heilige Stuhl unterhält allerdings - als einziges in Europa - offizielle Beziehungen zu der Insel.
Nach der kommunistischen Machtübernahme hatte Peking die Beziehungen zum Vatikan 1951 beendet. Heute erlaubt die Regierung den chinesischen Katholiken nur, ihren Glauben in der staatlichen, so genannten "patriotischen" Kirche auszuüben, die den Papst nicht anerkennt. Die Warnung vor "Einmischung" bezieht sich auf die Ernennung von "romtreuen" Bischöfen in China. Die Zahl der Katholiken in der offiziellen Kirche wird auf rund fünf Millionen geschätzt, die Zahl jener, die im Untergrund und trotz Verfolgung loyal zum Papst stehen, auf vier bis zwölf Millionen.
(efe/ap/afp 20.04.05 gs)








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