In diesen Tagen der Papstwahl folgt der Alltag der wahlberechtigten Kardinäle einem
strengen Rythmus. Um 7.30 Uhr treffen sie sich im vatikanischen Gästehaus, Domus Santa
Marta, zur Messfeier. Gegen neun Uhr beginnt dann ihre Sitzung in der Sixtinischen
Kapelle. Dort beten sie zunächst die Laudes, das Morgenlob aus dem Stundengebet der
Kirche; danach schreiten sie zur Papstwahl. Vormittags gibt es zwei Wahlgänge, nachmittags
ebenfalls zwei. Abends beten die Kardinäle dann noch gemeinsam die Vesper.
Jeweils nach den beiden Wahlgängen am Vormittag und denen am Nachmittag werden gegen
12.00 Uhr beziehungsweise 19.00 Uhr die Stimmzettel der Kardinäle in einem Kamin in
der Sixtinischen Kapelle verbrannt. Schwarze Rauchschwaden, vom Petersplatz aus sichtbar,
zeugen von erfolglosen Wahlgängen. Sollte aber die tatsächliche Papstwahl schon beim
ersten Wahlgang stattfinden - am Vormittag oder Nachmittag -, so wird der weiße Rauch
eher aufsteigen. Er kündet, zusammen mit Glockenläuten, von der erfolgreichen Wahl
eines neuen Nachfolgers Petri.
(zenit/rv 19.04.05 sk)