2005-04-19 20:24:23

Benedikt XV. - der Friedenspapst


Benedikt XV., auf den sich der Ratzinger-Papst mit seiner Namensgebung bezieht, war Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche von 1914 bis1922. Aufgrund seines entschiedenen Auftretens gegen den Ersten Weltkrieg wurde er als "Friedenspapst" bezeichnet.
Benedikt XV. wollte Frieden schließen - sowohl in der Kirche als auch in der Politik. So versuchte er, bei den Katholiken die Lager der Traditionalisten und Modernisten näher zusammenzubringen.

Im Ersten Weltkrieg sandte er wiederholt Friedensappelle an die beteiligten Nationen. Obwohl Papst Benedikt persönlich auf der Seite Frankreichs stand, wahrte er die Neutralität der katholischen Kirche. Schon am 16. November 1914 bat er in einer Enzyklika um Frieden. 1917 machte er einen Verhandlungsvorschlag zum Abbruch des Krieges. In seiner Note vom l. August 1917 "Dès le debut" klagte er: "Heute kann niemand sich eine Vorstellung davon machen, wie an Zahl und Härte die Leiden aller wachsen, wenn noch weitere Monate oder, was noch schlimmer wäre, weitere Jahre zu diesem blutigen Triennium hinzukämen. Soll denn die zivilisierte Welt nur mehr ein Leichenfeld sein? Soll das ruhmreiche und blühende Europa, wie von einem allgemeinen Wahnsinn fortgerissen, in den Abgrund rennen und Hand an sich selbst legen zum Selbstmord?"
Nach Kriegsende wandte er sich gegen die harten Maßnahmen der Sieger, unter anderem den Versailler Vertrag. Benedikt XV. konnte seine Ziele aber nicht verwirklichen. Sein einziger politischer Erfolg war die diplomatische Anerkennung des Heiligen Stuhls durch Großbritannien und Frankreich.
Papst Benedikt XV. war - als Giacomo della Chiesa - seit 1887 an der Kurie tätig gewesen. Pius X. ernannte ihn 1907 zum Erzbischof von Bologna und 1914 zum Kardinal. Noch im selben Jahr wurde er am 3. September zum Papst gewählt - wenige Wochen nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges.







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